Dramatische Szenen spielten sich in Deutschkreutz ab. Ein Schlepper war mit einem vollbesetzten Auto vor der ungarischen Polizei geflüchtet und durchbrach die Grenze zu Österreich. Verfolgt von den Beamten mit Blaulicht und Folgetonhorn, raste der Täter weiter durch Horitschon und Lackendorf. „Eine Sofortfahndung wurde eingeleitet“, so die Landespolizeidirektion Burgenland. Stunden später konnten der gesuchte Kriminelle aus Georgien und drei Komplizen festgenommen werden.
Alarm ausgelöst wurde am Mittwoch gegen 12.30 Uhr. Ungarische Beamte in zwei Einsatzfahrzeugen hatten einen Schlepper am Steuer eines polnischen Pkw verfolgt und waren ihm bereits dicht auf den Fersen. Der Georgier donnerte in Deutschkreutz über die Grenze. „Aufgrund der weit überhöhten Geschwindigkeit konnte das Auto nicht gestoppt werden“, so die Fahnder.
Gefährliche Fahrt
Polizeistreifen aus dem Burgenland nahmen die Verfolgung auf. Der Täter raste von der B62 auf die S31 Richtung Oberpullendorf. Richtig gefährlich wurde es nahe dem Knoten Stoob-Süd.
„Beim Versuch, den Flüchtenden anzuhalten, drängte er ein Polizeifahrzeug ab. Durch die riskante, rücksichtslose Fahrweise wurden mehrere Verkehrsteilnehmer gefährdet. Es kam zur Beschädigung von zwei parkenden Autos im Stadtgebiet von Oberpullendorf“, berichtet die Landespolizeidirektion.
In den Wald gelaufen
Die rasante Flucht ging weiter auf der Landesstraße Richtung Großwarasdorf. Plötzlich hielt der Lenker am Bankett an, sprang aus dem Auto und flüchtete in den Stoober Wald. Im Pkw blieb eine türkische Familie mit drei Kleinkindern zurück. Direkt vor Ort wurde ein Asylantrag gestellt.
Zeuge rief die Polizei
Mit Diensthunden und Drohnen suchte die Polizei weiter nach dem Schlepper - vorerst vergebens. Als der Kriminelle gegen 15.30 Uhr nahe dem Wald in ein Auto mit italienischem Kennzeichen eingestiegen ist, wurde er von einem Spaziergänger bemerkt. Der Zeuge schlug Alarm.
Der Pkw konnte auf der S31 nach Eisenstadt kurz vor der Ausfahrt Neutal gestoppt werden. Im Wagen saßen der flüchtige Georgier (27) und drei Landsmänner - 25, 27 und 33 Jahre alt. Alle drei stehen ebenfalls im Verdacht der Schlepperei.
Innenminister: „Schleppern sind Menschenleben völlig egal“
„Dieser Vorfall beweist einmal mehr, dass den kriminellen Schleppern Menschenleben völlig egal sind. Die Polizistinnen und Polizisten haben durch ihr besonnenes Handeln und konsequentes Einschreiten Schlimmeres verhindert. Mein Dank gilt allen eingesetzten Beamten aus Ungarn und dem Burgenland“, sagt Innenminister Gerhard Karner.
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