Burgenland ist Bohnenland! Wussten Sie zum Beispiel, dass das Gemüse bereits 8000 Jahre alt ist? Und dass sich ein Verein zum Erhalt der Bohne gegründet hat? Nein? Dann lesen Sie mehr!
Die Region zwischen Sopron - dem alten Ödenburg und der Rosalia gelegen, ist Ursprung einiger burgenländischen Bohnengeschichten. Gründe genug um der Bohne einen Veranstaltungstag für alle Generationen, Bohnenliebhaber und alle die es noch werden wollen, zu widmen.
Mit einem umfangreichen Programm soll am 13. Mai sowohl die Möglichkeit zum Austausch und Netzwerken, für Information und Diskussion als auch zum Kosten und Essen der Hauptprotagonistin in gemütlichem Ambiente gegeben sein.
Bekennende Bohnenliebhaber
Schuld am 1. internationalen Tag der Bohne sind Kräuterhexe und bekennende Bohnenliebhaberin Uschi Zezelitsch, Harald Strassner, Biopionier und innovativer Querdenker der ersten Stunde und Roland Pöttschacher, ein Lebensmitteltechnologe. Alle drei haben sich unabhängig voneinander in die Bohne verliebt. Denn die Hülsenfrucht ist immens vielfältig. Mehr als 8000 Jahre wird sie bereits kultiviert, es gibt zig verschiedene Sorten in diversen Farben. Und im Burgenland wurde sie schon immer angebaut.
Deshalb haben Strassner, Pöttschacher und Zezelitsch den Verein „Bohna Vista local hub“ gegründet. „Die außerordentliche Sortenvielfalt mit ihren unterschiedlichen Farben und Formen, die Bodenständigkeit und wechselhafte Kulturgeschichte der Bohne stehen für das Burgenland und seine Menschen“, davon sind die Gründer des „Vereins für die Bohne“ überzeugt. Ziel der „Bohna Vistas“ ist es, ein vermeintlich verstaubtes Gemüse wieder vor den Vorhang zu holen.
Uschi Zezelitsch: „Der moderne Begriff “Superfood„ soll mit Inhalten gefüllt werden und die besonderen Eigenschaften der Bohne für biologischen Ackerbau, Speisekammer und Hausapotheke in Weiterbildungen für Groß und Klein zugängig gemacht werden.“ Aber nicht nur das. Die Bohne ist nämlich noch viel mehr.
"Uns berühren die tragisch-schönen kulturhistorischen Geschichte der Bohne in Verbindung mit dem Burgenland, denn die Bohne transportiert Geschichten über Vertreibung, Gesellschaftsminderheiten, das Leben an der Grenze. Man fragt sich vielleicht, wer diese Menschen waren und wie die Bohne ein Stück ihrer Identität ausgemacht haben kann. Ich persönlich kann über die Beschäftigung mit der Bohne Vergangenheitsaufarbeitung hinsichtlich der Vertreibung meiner deutschwest-ungarischen Vorfahren betreiben. Es ist als ob mich die Bohne zu meinen Wurzeln führt und mich wieder ganz macht“, erzählt Roland Pöttschacher.
Und was sagt der Biopionier Harald Strassner zur Bohne? „Bohnen sind für mich ein echtes, natural functional food‘ und liefern fast alles was man braucht,“ sagt er. Und weiter: „Nach einem schlechten Jahr kommt nicht automatisch ein gutes, aber wenn man dran bleibt, kommt der Erfolg. Ich stehe für Innovation. Bohnen passen diesbezüglich sehr gut in mein Konzept.“
Das Programm:
10 bis 18 Uhr: „Bohnenkulinarium“: U.a. mit: „Bohna Vista Menü“ von Daniel Michalitsch/Vintage Lounge, Black Bean Stout -pannnisches Bohnenbier von Roland Pöttschacher, Bohnensterz-Varianten von den Lafnitztaler Bauernspezialitäten, Bohnengulasch von Julian Dormeister, Bohnenstrudel von Támás Taschner und Freunde aus Sopron, Süßes von der Bohne und grüner Kaffee von Astrid Gruber
10 bis 18 Uhr: „Alles Bohne-Markt“ U.a. mit: Ostseele mit „Ponzichter“-Shirts, Biobauer Tomschitz mit Bohnenaufstrich, Manufaba mit Sojabohneprodukten aus dem Seewinkel, Estyria Naturprodukte, „Ponzichter-Wein“ von Weingut Weninger, Bettina Glocknitzer mit Bohnenrankgitter
10 bis 18 Uhr „Saatgutbörse“: U.a. mit: Eva Haselgruber-Muchwitsch und Pressmayer aus Oberösterreich, Arche Noah aus Schiltern, Arche mit Zukunft , Franz Stögerer
10 bis 18 Uhr „Bohnen einer Ausstellung“: Ausstellung der Bohnenbilder gemalt von Kindern aus den Naturparkschulen
11 Uhr Workshop/Vortrag: „Wem gehört das Saatgut?“ Arche mit Zukunft
13.30 Uhr kulinarischer Schauvortrag „Alles Bohne“: ORF Kräuterhexe Uschi Zezelitsch
14.30 Uhr Podiumsdiskussion: Unter den Gästen: Bio- und Bohnenbauer Harald Strassner, Lebensmitteltechnologe und Bohnenbierbrauer Roland Pöttschacher vom Verein „Ponzichter“, Historikerin Susanna Steiger-Moser, Autor und Verleger Lojze Wieser (Der Geschmack Österreichs), Saatgutarchiv Leiterin Arche Noah, Michaela Arndorfer Durch das Gespräch begleitet ORF-Redakteurin Nicole Aigner
14 bis 17 Uhr Kinderprogramm rund um die Bohne
16 Uhr Versteigerung der Bohnen-Skulptur „BohnenBunt“ der VS Pöttsching in Kooperation mit dem Kulturquartier 32 Eisenstadt
Mr. Bohne und ein Kunstworkshop mit Kindern
Auch künstlerisch hat man sich mit der Bohne beschäftigt. Gastgeber dafür war das Kulturquartier KQ32 in Eisenstadt. Kunsttherapeutin Barbara Loibnegger, Günter Schütter vom KQ32 und Uschi Zezelitsch gestalteten mit den beiden ersten Volksschulklassen der Naturparkgemeinde Pöttsching eine Riesenbohne aus Hasendrahtgitter und Pappmaché. Schlussendlich soll Mr. Bohne in der Volksschule bunt bemalt und am 13. Mai im Rahmen der Veranstaltung „Bohnenreich“ im Meierhof Pöttsching präsentiert werden.
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