Direktor Martin Kušej präsentierte seine letzte Burgtheater-Saison und will unter dem Motto „Aufwachen bevor es finster wird“ ein klares Zeichen gegen Rechts setzen.
Zum ersten Mal in der Geschichte des Burgtheaters wurde ein Direktor, der sich für eine zweite Periode beworben hat, nicht verlängert. Und so präsentierte Martin Kušej (ihm folgt im kommenden Jahr der Schweizer Stefan Bachmann) gestern seine letzte Programmsaison.
Viel habe sich im letzten Jahr geändert, so Kušej vor versammelter Presse, „in der Welt, in Österreich, in Wien und auch hier am Burgtheater“. Nie hätte er gedacht, dass er im Zuge der Affäre Teichtmeister, die ihn „sehr nachdenklich“ gestimmt habe, „in Abgründe blickt, von denen ich nicht gedacht habe, dass sie möglich sind“. Das Haus samt seiner Mitarbeiter sei „bespuckt und beschmiert worden“. Der rechte Rand, allen voran die Identitären „haben sich breit gemacht und versucht, die Causa politisch für sich zu instrumentalisieren.“ Daher hat Kušej für die kommende Spielzeit einen klaren Kurs ausgerufen: „Wir machen uns große Sorge um die Demokratie in diesem Staat und werden daher eine klare Haltung einnehmen werden: Nein zu allem was Rechts und Rechts der Mitte beinhaltet“.
Die ausgewählten Stücke drehen sich allesamt rund um Demokratie, gesellschaftliche Ausgrenzungsmechanismen und Klimakrise - u. a. Peter Handkes „Kaspar“, Bernhards „Heldenplatz“ in der Regie von Frank Castorf, Büchners „Dantons Tod“ - oder Molières „Der Menschenfeind“ bei dem Kušej Regie führt. Eröffnet wird die neue Saison am 3. September mit Shakespeares „Sommernachtstraum“.
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Geschäftsführer Robert Beutler freut sich über steigende Auslastung, wenngleich diese mit 77 Prozent „noch keine Jubelzahl sei“. Der Burg-Besuch wird jedenfalls teurer, die Kartenpreise um 7 % erhöht.
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