In den Spitälern, in denen es Hebammen gibt, sind vor allem die Geburtenhilfen vom Arbeitszeit-Rückstau betroffen - das zeigt ein genauerer Blick auf die von Gesundheitslandesrätin Christine Haberlander (ÖVP) veröffentlichten Zahlen. Wie berichtet, wuchs der Überstunden-Rucksack in den heimischen Spitälern in den vergangenen Jahren immer weiter an.
„Der Urlaubsabbau am Jahresende ist in der Zeit einer Gesundheitskrise nicht möglich, wenn in den Spitälern die Patientinnen und Patienten zu versorgen sind“, heißt es dazu in der schriftlichen Beantwortung von Haberlander. Das will SP-Gesundheitssprecher Peter Binder im Gespräch mit der „Krone“ nicht so stehen lassen: „Die Corona-Pandemie darf dabei keine Ausrede sein. In Wahrheit wissen wir schon seit Jahren von dem Problem. Vielmehr kommt mir vor, dass man einfach nicht an dem fehlgeleiteten System rütteln will.“
Über 200 Stunden pro Kopf
Mit Stichtag 31. Dezember 2022 hatte das diplomierte Pflegepersonal vom Pyhrn-Eisenwurzen-Klinikum in Steyr mit im Schnitt 228 Stunden pro Kopf am meisten Überstunden gesammelt. Danach folgen aber gleich die Hebammen vom Med Campus IV. in Linz mit 226 Stunden, in Kirchdorf mit 212 Stunden, in Bad Ischl mit 209 und in Rohrbach mit 208 Stunden. Peter Binder hat dafür einen Erklärungsansatz: „Wir haben bundesweit die niedrigste Ärztedichte im niedergelassenen Bereich und gleichzeitig die höchste Krankenhaushäufigkeit.“
Deswegen fragt der Gesundheitssprecher der SPÖ am Donnerstag im Landtag die zuständige Landesrätin Haberlander: „Wie hat sich die Frequenz in den oberösterreichischen Spitalsambulanzen im Jahr 2022 im Vergleich zum Vor-Corona-Jahr 2019 entwickelt?“
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