Ski-Star Ramona Siebenhofer hängt die Skier an den Nagel. Das gab die 31-jährige ÖSV-Athletin am Freitag bekannt. „Mein Körper ist nicht mehr bereit, das letzte Risiko zu gehen. Ich verlasse mich auf mein Bauchgefühl und mein Herz“, so Siebenhofer unter Tränen bei einem Termin im Innenministerium in Wien.
Die 31-Jährige wird Mitte des Jahres den Dienst als Polizistin in der Bezirksinspektion Murau antreten. „Ich freue mich jetzt auf einen neuen Lebensabschnitt“, sagte Siebenhofer. Sie lasse „eine schöne Zeit hinter sich“, der Skisport „hat mich reifen lassen“.
„Sie wird für uns in der Polizei eine wichtige Ergänzung sein“, betonte Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) in einer kurzen Ansprache.
„Ramona hat über die Jahre eine wichtige Rolle im Damen-Team eingenommen“, sagte Ski-Austria-Präsidentin Roswitha Stadlober. „Sie wird ihren Weg weiter zielstrebig gehen - und wer weiß, wo dieser Weg noch hinführen wird.“
„Nicht mehr bereit, Leben dem Skisport unterzuordnen“
Als Hauptgrund für ihren Schritt gab Siebenhofer unter Tränen an, dass sie nicht mehr die volle Motivation und Überzeugung für den Profisport habe. Das habe sie schon beim Weltcup-Finale im März in Soldeu gespürt. „Auch mit etwas Abstand muss ich sagen, dass ich nicht mehr bereit bin, mein ganzes Leben dem Skisport unterzuordnen“, meinte Siebenhofer. „Nur um die Top 15 mitzufahren, das bin ich nicht.“
Siebenhofer hatte ihr Weltcup-Debüt am 28. Dezember 2009 in Lienz bei einem Riesentorlauf gegeben. Ihre sieben Podestplätze gelangen ihr alle in der Abfahrt. Im Jänner 2019 feierte sie binnen 24 Stunden zwei Siege in Cortina d‘Ampezzo. Obwohl die Steirerin aus Krakaudorf ihre Stärken in den schnellen Disziplinen hatte, agierte sie als Allrounderin und war auch im Riesentorlauf, in der Alpinen Kombination und sogar bei einigen Slaloms am Start.
Pech bei Großereignissen
Kein Glück hatte Siebenhofer bei Großereignissen. Ihre Karriere beendete sie ohne Medaillengewinn gewissermaßen „unvollendet“. Zwei Olympische Spiele und vier WM-Teilnahmen stehen in ihrem sportlichen Lebenslauf, bei den Weltmeisterschaften war sie mit zwei vierten und drei fünften Plätzen zumindest ein paar Mal knapp dran. In Aare verpasste sie Kombi-Bronze 2019 nur um vier Hundertstelsekunden.
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