Kärntens Tierpfleger schlagen Alarm. Kein Tag vergeht, ohne dass nicht ein Tier abgegeben oder ausgesetzt wird. Nicht nur das Tierheim „Garten Eden“ ist hoffnungsvoll überfüllt, sondern auch das Tiko Klagenfurt.
Wo wird das noch hinführen, fragen sich die Tierpfleger vom Tiko Klagenfurt und Tierheim „Garten Eden“. „Es vergeht kein Tag, an dem wir nicht vier bis fünf Anfragen wegen Hundeabgaben bekommen“, ist Laura vom Tiko erschüttert. „Bei uns vergeht auch keine Nacht mehr, wo nicht ein Hund beim Tierheim angebunden wird“, schlägt auch Dennis vom Tierheim „Garten Eden“ Alarm. Die Kapazitäten der Tierheime sind vollkommen erschöpft. „Wir können die Hunde doch nicht stapeln. Wir wissen nicht mehr weiter“, klagen die Tierpfleger.
Gut die Hälfte der Hunde sind aus dem Ausland. Vermeintlich gerettet, landen sie im Tierheim und sind dann nicht mehr vermittelbar.
Landestierschutz- und Tiko-Präsidentin Tara Geltner
Hündin in Notfallkäfig gestopft
Erst in der Nacht auf Freitag wurde eine Cane Corso-Hündin in den Notfallkäfig gestopft. „Sie war so verzweifelt. Wir mussten sie mit der Fangstange herausholen. Ein langer Brief war dabei mit der Erklärung warum“, erzählt Dennis, dem es das Herz zerreißt beim Anblick der verstoßenen Tiere. „Man muss sich das einmal vorstellen. Da werden Hunde, die jahrelang in einem schönen Heim leben durften, einfach über Nacht entsorgt. Die Angst und das Unverständnis in den Augen der Tiere ist fast nicht auszuhalten“, schildert der Tierpfleger die Situationen, die leider zur traurigen Tagesordnung geworden sind.
„Wir sind nur ein kleines Tierheim. Wir können nicht mehr aufnehmen. Derzeit brauchen wird dringend Futterspenden für Hunde und Katzen, denn jetzt kommen ja die jungen Katzen auch noch dazu“, so Dennis. Zudem sind gut die Hälfte der Hunde aus dem Ausland. Zuerst vermeintlich gerettet, dann ins Tierheim abgeschoben, weil das gerettete Tier plötzlich aggressiv ist oder andere Auffälligkeiten zeigt, mit dem dann die vermeintlichen Retter nicht mehr zurecht kommen.
Einschläferung könnte drohen
„Diese Hunde sind dann unvermittelbar. Der Auslandstierschutz muss endlich besser kontrolliert werden. So kann es nicht weitergehen. Wir können dann jenen nicht mehr helfen, die wirklich aus einer Notsituation heraus ihr Tier abgeben müssen“, berichtet auch Landestierschutzpräsidentin Tara Geltner. Wenn das so weitergeht, könnte unvermittelbaren Hunden die Einschläferung drohen.
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