Kasperl der Woche

Diagnose: Schwere Funktionäritis in Ärztekammer

(Bild: akwien.at)

Sehr geehrte Wiener Ärztekammer, wir müssen Ihnen mitteilen, dass es nicht gut um Sie steht. Bei Ihnen liegen multiple Infektionsherde vor: Betrugsverdacht, Grabenkämpfe, versickernde Gelder, allergische Reaktionen gegen Aufklärung und anderes mehr.

Zugegeben, das Infektionsrisiko für solche Leiden ist bei Kammern hoch, bei Ihnen hat das aber bedrohliche Ausmaße erreicht. Wir müssen Sie ermahnen, eine strikte Diät einzuhalten und außer Transparenz und Reformen vorerst nichts mehr zu sich zu nehmen - vor allem müssen Sie aufhören, sich dauernd mit Funktionärsposten vollzustopfen!

Ja, es ist sicher schwer, von dieser Sucht loszukommen - aber denken Sie doch nur an Ihre Lieben, von denen Sie all die Jahre so aufopferungsvoll erhalten wurden: die Wiener Ärzte, die nun mehr denn je eine gesunde Kammer bräuchten.

Wir möchten eindringlich vor Selbstmedikation warnen: Dass Sie sich nun selbst das neue Amt eines Generaldirektors verschreiben und dafür den bisherigen Kammeramtsdirektor Thomas Holzgruber ausgesucht haben, wird Ihnen nicht gut tun.

Natürlich, in der Homöopathie gilt die Regel „Gleiches mit Gleichem bekämpfen“, da scheint Holzgruber eine logische Wahl, ist er doch einer der Verantwortlichen für Ihren jetzigen Zustand - aber wir möchten Sie an die ewig gültige Regel des Medizin-Urvaters Paracelsus erinnern: Die Dosis macht das Gift. Und wir würden Ihnen gerne die Trophäe als „Kasperl der Woche“ überreichen, während Sie noch einigermaßen bei Bewusstsein sind.