In 20 Jahren hat die Hauptbücherei das Leihbuch gründlich entstaubt.
Von allem Anfang an war es eine mutige Ansage: Während Hauptbüchereien anderswo oft Elfenbeintürme in Nobelstadtteilen sind, thront Wiens Hauptbücherei seit 20 Jahren justament über der U6-Station Burggasse und behauptet so einen Platz für Bücher knietief im Stadtleben. Vergessen sind anfängliche Unkenrufe zu Standort und Architektur - das Versprechen eines einladenden Hauses wurde mehr als eingelöst, wie jeder Blick auf die große Freitreppe beweist, sobald der Winter vorbei ist.
Natürlich sind nicht alle, die die Hauptbücherei bevölkern, Bücherwürmer und Bildungshungrige, vielleicht sogar die Wenigsten. Aber dass man genau das nicht als „störend“, sondern als Chance begreift, macht den Unterschied. Das leistet keine Architektur, sondern das Team, das die Bücherei mit Leben erfüllt - unsere Wienerinnen und Wiener der Woche.
Vom niederschwellig zugänglichen Medien-Angebot über die Veranstaltungen bis hin zu den Social-Media-Wuchteln der weltlustigsten Bibliothekarin Monika Reitprecht: Mit allen Mitteln streckt das Team der Hauptbücherei - und in ihrem Sog zusehends auch ihre 38 Zweigstellen - die Hand aus in Richtung jener Menschen, die nicht von selbst den Weg in eine Bücherei finden, mit Schmäh als Geheimwaffe im Dienst der guten Sache.
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