Psychiater, Psychoanalytikers und nun auch Autor Rainer Gross schreibt in seinem neuen Buch „Allein oder einsam? Die Angst vor der Einsamkeit und die Fähigkeit zum Alleinsein“ darüber, wie man der Einsamkeit entfliehen kann. Warum man die Ansprüche senken sollte oder warum man auch Imperfektionen in Kauf nehmen muss.
„Krone“: Wer ist eigentlich einsam, wer nur allein?
Rainer Gross: Menschen können sich einsam fühlen, auch wenn sie nicht allein sind, sondern sich in einer Gruppe, Beziehung, Familie nicht verstanden und erkannt fühlen. Und man kann sich nicht einsam fühlen, obwohl man allein ist. Allein sein ist zeitlich beschränkt, absichtlich. Einsam fühlt man sich eher, wenn es unfreiwillig und zeitlich nicht beschränkt ist. Ich habe 35 Jahre in der Akutpsychiatrie gearbeitet und immens viele Menschen behandelt, die sehr unter Einsamkeit gelitten haben. So gut wie alle psychischen Erkrankungen erhöhen das Risiko, einsam zu werden. Umgekehrt erhöht Einsamkeit das Risiko, psychisch zu erkranken.
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