Highlife, Ruhe, Natur pur - am kleinen Längsee geht alles, wurde auch einiges investiert. Und die zwei Strandbäder haben sich nach nur einem Jahr Vereinigung wieder getrennt.
Der Längsee ist speziell. Fast ein Drittel des Seeufers ist Badestrand, zwei Drittel sind sorgsam gehütetes Landschaftsschutzgebiet, wodurch man vom Badesteg aus nicht nur Enten und Schwäne, sondern auch Reiher und Komorane beobachten kann.
Hier gibt es für jeden etwas
Man kann in zwei verschiedene Badewelten eintauchen, je nachdem, ob man das Gemeindebad oder auf der anderen Seite des Zaunes das Stiftsbad bevorzugt. Im Gemeindebad wird noch fleißig gearbeitet. Nachdem einige Jahre lang nicht viel passiert war, konnte der neue Bürgermeister von St. Georgen am Längsee, Johann Grilz, nun etliche Projekte in der Gemeinde durchbringen. Der Eingangsbereich wird zwar doch nicht abgerissen und um 3,5 Millionen neu gebaut, aber doch revitalisiert und barrierefrei gemacht.
Das Seegasthaus erhält gerade eine neue Fassade und auch eine schmucke Lounge vor der Terrasse. Für das kleine Terrassencafé am andere Ende des Bades sind noch Details mit dem neuen Pächter zu klären, bis zur Bad-Eröffnung am 18. Mai sollte es aber ebenso in Betrieb sein wie die darunterliegende Seesauna. „Mittlerweile ist auch der Haussteg völlig neu renoviert, ebenso der drei Meter Sprungturm, dazu haben wir den Wasserpark und die 102 Meter lange Rutsche“, erklärt Bäderreferent Peter Schratt.
Eintrittspreise und FKK-Bereich
Die Eintrittspreise (Die Tageskarte 4,80 €) blieben unverändert, den Preisschock hatte es ja schon vor der letzten Saison gegeben als man erstmals Parkgebühren (ein Euro die Stunde, vier Euro für den Tag) eingeführt hat. Dafür bildet jetzt aber auch der eigene FKK-Bereich nicht mehr den Abschluss des Bades. Drangehängt ist mittlerweile einer der wenigen Hundestrände Kärntens. Ein vielfach geäußerter Wunsch. „Allein in der Gemeinde sind 300 Hunde gemeldet“, weiß Bürgermeister Grilz. Und es wird nicht nur gebadet, auch das Unterhaltungsprogramm kann sich sehen lassen, wie der Tauchbewerb um den goldenen Neptun am 20. Mai oder das „move your body“-Festival am 17. und 18. Juni.
Die Fläche des Sees beträgt 75.000 Quadratmeter, die Länge 1,3 Kilometer, die Breite 900 Meter, das Gesamtvolumen des Sees ist 9.200.000 Kubikmeter.
Die maximale Tiefe des des Sees beläuft sich auf 21 Meter, die mittlere Tiefe 13 Meter.
Das Wasser wird bis zu 26 Grad warm, hat Trinkwasserqualität. Die Sichtweite beträgt bis zu acht Meter, was ihn auch bei Tauchern sehr beliebt macht.
Der See liegt 548 Meter über dem Meeresspiegel in einer Geländemulde, ist daher weitgehend windgeschützt.
Den Namen soll der See von einem langgestreckten Moor haben, in das er im Süden übergeht und das früher wohl einmal Teil des Sees gewesen ist.
Wem das zu viel ist, der benützt den anderen Eingang knapp hundert Meter daneben: das kleinere Stiftsbad, wo es nur einen Kinderspielplatz und einen Bootsverleih gibt. „Unsere Gäste wissen, dass es bei uns gewisse Einrichtungen nicht gibt, schätzen aber die Ruhe“, sagt Geschäftsführer Burkhard Kronawetter, der auf 7000 Quadratmetern Wiese plus Steg auch rund 12.000 Saisongäste empfängt. In der letzten Saison waren belebt und ruhig noch vereint, war das Tor im Zaun offen. Da versuchte die Gemeinde erstmals beide Bäder zu führen. Die Pacht von 40.000 Euro wog aber doch zu schwer, so dass man sich im März entschloss, das Bad an das Bistum Gurk zurückzugeben. „Wir hätten gedacht, dass sie weitermachen“, so Kronawetter, der nun wieder mit Stiftsmitarbeitern das Bad führt, in dem das Restaurant unbemannt bleibt, nur Snacks aus dem Automaten bietet. Vorerst zumindest.
Interview: „Beide Strandbäder als ein einheitlicher freier Seezugang“
„Krone“ Herr Manfred Fellner, der Tourimusverband St. Georgen am Längsee vermarktet die ganze Region, der See selbst hat aber wohl eine Sonderstellung?
Fellner: Der See ist natürlich das Herzstück der Region, er ist ja auch etwas ganz Besonderes durch die Unverbautheit und durch den Schilfgürtel mit dem angrenzenden Längseemoor, ein absolutes Naturjuwel.
Aber doch auch stark frequentiert.
Ja, mit rund 50.000 Besuchern pro Saison aus ganz Mittelkärnten und auch aus der Steiermark. Aber wir versuchen in Einklang mit den Betrieben einen sanften Tourismus, sind auch bedacht, die Wasserqualität und den Lebensraum rund um den See zu schützen.
Mit zwei benachbarten Strandbädern mit verschiedenen Betreibern hat man auch eine spezielle Situation, was gibt es da für die Zukunft für Ideen?
Die Vision wäre, dass beide Strandbäder zu einem einheitlichen freien Seezugang werden. Es könnte ein EU-Pilotprojekt unter Einbeziehung aller Gemeinden sein.
Vorerst feiert der Tourismusverein rund um den See.
Die 50. Jahr-Feier findet am 13. Mai in den Strandbädern und am Rundwanderweg statt.
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