Kiew feiert

Gefürchtete Hyperschallrakete abgefangen?

Ausland
06.05.2023 22:35

Sie soll bereits mehrmals zum Einsatz gekommen sein und gilt als gefürchtet Waffe. Die Rede ist von der vom Kreml immer wieder als „unbesiegbar“ bezeichneten Hyperschallrakete des Typs „Kinschal“. Nun ist der ukrainischen Luftwaffe offenbar dennoch das Abfangen einer solchen Rakete geglückt.

„Ich gratuliere dem ukrainischen Volk zu einem historischen Ereignis!“, schrieb der ukrainische Luftwaffenchef Mykola Oleschtschuk am Samstag in seinem Telegram-Kanal. Die „Kinschal“ sei in der Nacht zu Donnerstag mithilfe des US-Abwehrsystems Patriot über der Region Kiew abgefangen worden, hieß es weiter. Die acht Meter lange Kinschal-Rakete, deren Name auf Deutsch übersetzt „Dolch“ bedeutet, ist besonders gefürchtet, weil sie extrem hoch und extrem schnell fliegen kann. Sie gilt deshalb als besonders schwer abfangbar. Sollte der ukrainischen Luftverteidigung ein solcher Abschuss tatsächlich geglückt sein, wäre das also nicht nur ein militärischer, sondern auch ein wichtiger symbolischer Erfolg.

Seit Längerem Spekulationen über Abschüsse
Zuvor hatte es in der Ukraine, die sich seit mehr als 14 Monaten gegen einen russischen Angriffskrieg verteidigt, bereits Spekulationen über einen angeblichen „Kinschal“-Abschuss gegeben. Militärblogger etwa veröffentlichten Fotos, die die Trümmerteile der Rakete zeigen sollen. Unabhängig überprüft werden konnten die Angaben nicht.

Zwei mit „Kinschal“-Raketen ausgestattete russische MiG-31-Abfangjäger (Bild: APA/AFP/Yuri KADOBNOV)
Zwei mit „Kinschal“-Raketen ausgestattete russische MiG-31-Abfangjäger

Moskau kommentierte die Erfolgsmeldung der Ukrainer nicht. Allerdings will die russische Armee ebenfalls eine feindliche Rakete abgefangen haben. „Die Luftabwehr hat eine ballistische Rakete über der Republik Krim abgeschossen“, erklärte der von Moskau eingesetzte Gouverneur der Krim, Sergej Aksjonow, am Samstag im Onlinedienst Telegram. Die Rakete sei mit dem ukrainischen Hrim-2-System abgefeuert worden, es gebe keine Schäden oder Opfer, fügte er hinzu. Laut der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Tass ist es das zweite Mal, dass russische Behörden ukrainische ballistische Hrim-Raketen über der Krim gemeldet haben. Erst im vergangenen Monat habe es einen weiteren solchen Vorfall gegeben.

Gouverneur Sergej Aksjonow (Bild: APA/AFP/STR)
Gouverneur Sergej Aksjonow

Regelmäßige Explosionen auf der Krim
Seit dem Sommer 2022 kommt es auf der 2014 von Russland annektierten Krim regelmäßig zu Explosionen durch Drohnenangriffe. Ende April hatte ein Drohnenangriff ein riesiges Feuer in einem Treibstofflager in der Hafenstadt Sewastopol ausgelöst, wo die russische Schwarzmeerflotte stationiert ist.

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