Für Oliver Glasner könnten die Tage bei Eintracht Frankfurt nach seinem PK-Aussetzer gezählt sein. Eintracht-Vorstandsmitglied Axel Hellmann weist den Österreicher zurecht.
„Es ist spürbar, dass er natürlich enttäuscht ist über die sportlichen Ergebnisse. Ein stückweit kann ich ihn verstehen“, sagte Hellmann über Glasner der „Bild“: „Was ich aber auf keinen Fall verstehen kann, ist, dass man quasi diese Enttäuschung an einem Journalisten auslässt, der dort seine Arbeit macht und seine Frage auf eine sehr ruhige Art und Weise stellt, ohne einen zynischen Unterton.“
„Der hat teilweise Blut im Urin“
Glasner hatte sich am Samstag auf der Pressekonferenz nach dem Spiel in Sinsheim mit einem Journalisten angelegt. „Hört auf damit, der Mannschaft irgendwas mit ‘nicht kapieren‘ vorzuwerfen. Der alte Makoto Hasebe ist 39 Jahre alt, der spielt das dritte Mal 90 Minuten in dieser Woche. Der hat teilweise Blut im Urin“, rief der 48-Jährige mit lauter Stimme.
Zuvor hatte er beim zehnten sieglosen Ligaspiel in Serie für sein unsportliches Verhalten auf dem Platz die Rote Karte gesehen. Er habe einen zweiten Ball absichtlich als Protest aufs Feld geworfen. Glasner war dann während der Pressekonferenz gefragt worden, ob seine Mannschaft nach den Niederlagen von Bayer Leverkusen und Mainz die Chance auf die Europacupplätze nicht gesehen habe. „Hör mir mit diesem Müll auf. Ich weiß, was die Jungs hier leisten. Diese Mannschaft bestreitet das zweite Finale im zweiten Jahr. Sie haben es natürlich kapiert“, rief Glasner.
Glasners Zukunft offen
Wie Hellmann erläuterte, habe sich Glasner später entschuldigt. „Das ist auch in Ordnung. Aber wir müssen bei der großen Linie bleiben und es ist ein Zeichen für mich, dass wir uns mehr mit uns selbst beschäftigen, als mit der Aufgabe, die wir haben.“ Hat die Wutrede eine Auswirkung auf Glasners Zukunft bei der Eintracht? „Das ist nicht der Maßstab, ob ein Trainer bleibt oder nicht. Das ist eine Undiszipliniertheit, von der wir uns in den letzten Wochen auf dem Platz und an anderer Stelle einige geleistet haben. Das passt in der Summe in ein Gesamtbild, da müssen wir schleunigst wieder in die Spur kommen.“
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