Sozialminister Johannes Rauch hat angekündigt, die hohen Preissteigerungen bei Lebensmitteln zu hinterfragen - nun war der Grünen-Politiker einkaufen, um zu vergleichen, wie viel der gleiche Warenkorb in Deutschland kostet. Am Montag wird er bei einem Gipfel mit den Vertretern der wichtigsten Handelsketten darüber sprechen.
Butter, Brot, Apfelsaft, Reis, Bananen, Sonnenblumenöl und Pesto - wie viel, glauben Sie, musste der Konsumentenschutzminister für diese Produkte auf seinen Einkaufszettel zahlen? Ein Bekannter in Deutschland füllte indes seinen Korb mit den gleichen Waren, um dann zu vergleichen, wer am Ende mehr für seinen Einkauf ausgeben muss.
Rauch musste schließlich 23 Euro an der Kassa zahlen - der deutsche Bekannte musste dafür nur 16 Euro berappen. Eine stolze Differenz von sieben Euro! „Ich bin jetzt in einer privilegierten Lage“, so der Minister in dem Clip, den er in sozialen Medien teilte, „ich merke, dass es teurer wird, aber das kann ich mir aufgrund meines privilegierten Einkommens leisten“, so Rauch. „Für viele Menschen ist das ein wirkliches Problem“, weiß der Minister.
Gemeinsam mit Vizekanzler Werner Kogler werde er deswegen den Lebensmittelhandel am Montag an einen Tisch bitten, kündigte Rauch an. Er will eine Begründung dafür, dass in Österreich die Lebensmittel um zehn bis 20 Prozent teurer als bei unseren nördlichen Nachbarn sind. „Einkaufen darf nicht zum Luxus werden“, so Rauch am Ende des Clips.
Kogler: „Teuerung wird im Alltag ein immer größeres Problem“
„Die Teuerung wird im Alltag der Menschen ein immer größeres Problem“, verwies Kogler in einem weiteren Video, das Rauch auf Instagram teilte, auf die Preissteigerungen auch beim Wohnen, der Energie oder dem Verkehr an. „An der Supermarktkasse, beim Einkauf, da merken die Leute: das geht sich alles irgendwie nimmer aus“, stellt der Sozialminister klar. Bei Strom und Mieten hätte die Politik Hilfen angeboten. Der nächste Schritt sei nun, auch bei den Lebensmitteln „hinzuschauen“. Es sei nicht hinzunehmen, dass „ in Österreich für das völlig gleiche Produkt zehn bis 20 Prozent mehr bezahlt wird“ als in Deutschland - besonders bei jenen Menschen „bei denen es eh schon eng ist“, so Kogler.
Auch der Vizekanzler forderte, dass die Konzerne dafür eine Erklärung abliefern - diese müssten ebenfalls „ihren Beitrag leisten“. Auch die Bundeswettbewerbsbehörde sei da dahinter. Kogler verwies in dem Video auch auf Erfolge: Beim Klimaticket sei man in Europa unter den günstigsten in Europa - dafür sei man auch erst kürzlich ausgezeichnet worden.
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