Großer Polizeieinsatz in Wien-Simmering. In einem türkischen Geschäft kam es am Sonntagnachmittag zu einer Schussattacke. Ein 38-jähriger Iraner wurde dabei getötet. Der Täter (34) konnte wenig später gestellt werden - die „Krone“ war vor Ort und hat erste Details.
Nur wenige Stunden nach der nächtlichen Bluttat in Tirol gab es in Wien den nächsten Mordalarm. Mitten auf der Simmeringer Hauptstraße zog ein 34-jähriger Iraner eine angeblich nicht registrierte Waffe, spazierte in ein Grafik- und Werbegeschäft und schoss auf seinen Landsmann (38).
„Dumpfe Knaller, dann Schreie“
Ohrenzeugen nahmen zwar die Knaller nur sehr dumpf wahr, dafür waren aber die Schmerzensschreie des Angeschossenen unüberhörbar.
„Wir haben uns nicht wirklich etwas dabei gedacht, aber plötzlich rückten auch schon ganz viele Polizisten an“, so eine geschockte Mitarbeiterin einer nahe gelegenen Bäckerei. Die Hintergründe zur Bluttat liegen derzeit noch völlig im Dunkeln, die Einvernahmen laufen bis dato noch.
Opfer war Familienvater, Naheverhältnis zu Verdächtigem
Fest steht bislang aber: Es dürfte ein gewisses Naheverhältnis zwischen Täter und Opfer bestehen. Die Ärzte verloren letztlich den Kampf um das Leben des Familienvaters. „Der Mann wurde unter laufender Reanimation in ein Spital eingeliefert“, so Daniel Melcher, Sprecher der Wiener Berufsrettung. Dort erlag das Opfer seinen schweren Verletzungen.
Indes lief eine Großfahndung nach dem flüchtigen Todesschützen. Während die Spezialeinheit Cobra sogar mit Panzerwagen anrückte, stöberten Polizisten der Bezirksfunkstreife „Konrad“ den Pistolenmann in einem Park auf und nahmen ihn schlussendlich ohne jegliche Gegenwehr fest.
Von der Tatwaffe fehlt vorerst jede Spur, die Gegend werde aber intensiv durchkämmt, so ein Ermittler zur „Krone“.
Düstere Erinnerungen an den Fall Kahraman
Keine drei Monate ist es her, da erschütterte ein ähnlich gelagertes Schussattentat bereits den Bezirk Simmering. Am 8. Februar richtete Orhan S. den ehemaligen Team-Kicker Volkan Kahraman mit einem Kopfschuss auf offener Straße hin und sich im Anschluss an die Wahnsinnstat selbst - die „Krone“ berichtete ausführlich. Unmittelbar davor kam es in einem Café in der Etrichstraße zu einer Aussprache zwischen Opfer und Täter, die seinerzeit als gute Freunde galten.
Das Tatmotiv damals: Eifersucht. Die Sicherheitslage im südöstlichen Teil der Donaumetropole bleibt also angespannt.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.