Experte vor CL-Hit

„Kann fast nerven“: Wie wichtig Alaba für Real ist

Fußball International
09.05.2023 06:02

Als Titelverteidiger geht Real Madrid in das mit Spannung erwartete Champions-League-Halbfinale gegen Manchester City. Mittendrin statt nur dabei: David Alaba. „Das kann fast nerven - so oft, wie er den Kontakt zu seinen Mitspielern sucht“, sagt Nils Kern, Chefredakteur von „REAL TOTAL“ über den Österreicher, der für die „Königlichen“ schon beinahe unverzichtbar ist.

Wie wichtig ist David Alaba eigentlich für das Spiel des spanischen Topklubs? Wie hoch ist sein Ansehen bei den Fans sowie den spanischen Medien? Sportkrone.at hat sich mit jemanden unterhalten, der es wissen muss: Nils Kern, Chefredakteur von „REAL TOTAL“. „Alaba ist der Abwehrchef“, betont Kern, der Real wie kein Zweiter kennt und bereits mehrfach bei TV-Sendern wie Sky als „königlicher“ Experte zu Gast und auch Teil von DECODED Real Madrid bei DAZN war. „Er hält alles zusammen, er ist das Sprachrohr der Mannschaft. Er motiviert seine Kollegen, klatscht immer wieder ab. Das kann fast nerven - so oft, wie Alaba den Kontakt zu seinen Mitspielern sucht.“

David Alaba (l.) und Vinicius Junior (Bild: APA/AFP/CESAR MANSO)
David Alaba (l.) und Vinicius Junior

Zwei große Spiele, die ohne Alaba „in die Hose gingen“
Champions-League-Triumph, Meister und Superpokalsieger - sein erstes Jahr bei Real Madrid konnte für Alaba kaum besser laufen. Und auch in seiner zweiten Spielzeit bei den „Königlichen“ legte der 30-Jährige eindrucksvoll nach. In der Meisterschaft liegt der FC Barcelona zwar wohl uneinholbar vorne, seit Samstag darf sich Alaba jedoch spanischer Pokalsieger (2:1 gegen Osasuna) nennen.

Es war der letzte Titel, der ihm mit Real noch fehlte (bei der FIFA-Klub-WM und beim UEFA Super Cup war Real in der laufenden Saison bereits erfolgreich).

Trotz seiner Verletzungsanfälligkeit im Jahr 2023 genießt Alaba weiterhin großes Vertrauen bei Trainer Carlo Ancelotti. „Es gab in dieser Saison schon große Spiele, in denen er verletzungsbedingt gefehlt hat, die in die Hose gingen“, so Kern. Beispiele sind das Supercopa-Finale im Jänner gegen Barcelona (1:3) sowie das Copa-Hinspiel gegen die Katalanen Anfang März (0:1).

Carlo Ancelotti (Bild: AFP or licensors)
Carlo Ancelotti

Keine gute Figur gegen Salah
Dass jedoch auch Alaba in dieser Saison nicht immer fehlerfrei agierte, wurde vor allem beim Achtelfinal-Hinspiel in der Champions League gegen Liverpool deutlich. Das Spiel entschied Real zwar mit 5:2 für sich, Alaba, der in der 27. Minute verletzt runter musste, „machte gegen Salah gar keine gute Figur“, lautet das Urteil von Kern. 

David Alaba im Duell mit Mohamed Salah (Bild: APA/AFP/Paul ELLIS)
David Alaba im Duell mit Mohamed Salah

Als „Taktiker“ ist der Innenverteidiger in der Viererkette dennoch von enormer Bedeutung. „Wenn einer einen Fehler macht, springt er ein. Er ist nicht der aggressive Part wie Militao oder Rüdiger, sondern eher der, der die Ordnung hält und abschirmt.“

David Alaba und Abwehrkollege Eder Militao (Bild: Copyright 2022 The Associated Press. All rights reserved)
David Alaba und Abwehrkollege Eder Militao

„Er hat ein neues Element ins Bernabeu mitgebracht“
Und dieser Einsatz macht sich bezahlt! „Sein Standing bei den Fans ist sehr hoch. Real verpflichtete zuletzt viele junge Spieler, bei denen man erst Geduld haben musste, aber mit Alaba hat man sich gleich die Erfahrung geholt. Er hat ein neues Element ins Bernabeu mitgebracht. Normal sind die Spieler nach Abpfiff direkt in die Kabine gegangen, jetzt mittlerweile ist es so, dass die Spieler länger bleiben und sich zu den Kurven drehen und klatschen. Auch Alaba dreht seine Runde.“

Nicht nur mit seinem fußballerischen Können, auch mit seiner Art begeistert Alaba die Fußball-Aficionados bei Real. „Mit seinem Stuhl-Jubel hat er schon einen legendären Status erreicht“, spricht Kern die unvergessliche Szene nach der Champions-League-Wende der Madrilenen im Achtelfinal-Duell mit Paris Saint-Germain aus dem Vorjahr an.

Ein hohes Ansehen genießt Alaba auch bei den spanischen Medien. „Im Rampenlicht stehen natürlich Benzema und Co. Aber man hat großen Respekt vor der Karriere von Alaba“, schildert Kern, der in Deutschland (Nürnberg) und Spanien (Madrid) lebt.

Nils Kern: Er kennt Real Madrid wie kein Zweiter. (Bild: Nils Kern)
Nils Kern: Er kennt Real Madrid wie kein Zweiter.

Giganten-Duell im Bernabeu
Apropos Madrid: Am Dienstag wird das Estadio Santiago Bernabeu einmal mehr zu einem wahren Hexenkessel. Manchester City, der große Favorit auf den Champions-League-Titel, ist zu Gast.

„Wenn es eine Mannschaft gibt, die dieses Team schlagen kann, dann wohl Real Madrid“, meint Kern vor dem Halbfinal-Hinspiel. „Für den Zusammenhalt, die Ordnung und die Ruhe ist Alaba wichtig - nur so kannst du City besiegen, mit Coolness, mit Abgezocktheit.“ Drei Champions-League-Titel hat der Österreicher bereits in der Tasche. Ob es gegen City erneut den Klappstuhl-Jubel gibt? Kern: „Das glaube ich nicht, das war einfach so spontan. Aber wer weiß, was er sich sonst noch so einfallen lässt.“

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(Bild: KMM)



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