Lukas Müller sorgte in Wien beim zehnten Wings for Life World Run für einen der emotionalsten Momente in der Geschichte des Charity-Events. Wie der frühere Skispringer, der seit seinem Sturz 2016 am Kulm inkomplett querschnittgelähmt ist, auf Krücken an seine Grenzen ging und warum er keinen Muskelkater spürt.
206.728 registrierte Teilnehmer aus 192 Nationen und über 5,8 Millionen Euro für die Wings for Life Stiftung zugunsten der Rückenmarksforschung: Der 10. Wings for Life World Run sorgte bei seinem Jubiläum für neue Rekorde. Das Gesicht des Rennens war Lukas Müller, der auf Krücken unglaubliche 2,35 Kilometer zurücklegte.
„Muskelkater kann ich nicht spüren“
Der 31-Jährige meinte am Tag danach: „Ich hatte mir 1000 Meter vorgenommen. Ich habe gar nicht gewusst, was alles in mir steckt.“ Lächelnder Nachsatz: „Aber es war schon herrlich, als ich mich wieder in den Rollstuhl setzen konnte. Muskelkater kann ich sowieso nicht spüren. Ich merke nur, dass etwas anders ist, die Muskeln irgendwie ein bisschen beleidigt sind.“
„Ging in Richtung Ironman“
Der Kärntner erklärte: „Vom Kraftaufwand ging die Anstrengung in Richtung Ironman. Aber dennoch hatte ich die ganze Zeit einen Grinser im Gesicht. Ich sehe die Dinge positiv. So viel Pech ich bei meinem Sturz hatte, so viel Glück hatte ich danach. Ich habe überlebt, die Rettungskette und die Versorgung im Krankenhaus haben perfekt geklappt. So konnten Rückenmarksbahnen erhalten bleiben und ich konnte mir die eine oder andere Funktion zurückholen.“
Vor dem Start mit Morgenstern gescherzt und geblödelt
„Luki“ hat sich ins Leben zurückgekämpft. Seit 2017 arbeitet er als selbständiger Vermögensberater. In der Freizeit ist der Manner-Athlet sehr aktiv, liebt zum Beispiel Wakesurfen. Müller hat trotz natürlich immer wieder auftretender Rückschläge nie den Lebensmut und seinen Humor verloren. Wie er in Wien im Interview vor dem Start mit seinem Kumpel Thomas Morgenstern scherzte und herumblödelte, hatte hohen Unterhaltungswert.
Über fünf Millionen Euro für die Rückenmarksforschung
Der frühere Adler betont aber auch: „Viele querschnittgelähmte Menschen würden sogar auf die Gehfunktion verzichten, wenn dafür wieder der Stoffwechsel normal funktionieren würde, wenn alles, was in Bad und Klo passiert, normal funktionieren würde. Bei mir hat sich in diesen Bereichen leider wenig getan. Aber die Forschung ist auch hier weiter dran. Ich weiß nicht, wohin die Reise gehen wird. Aber ich sehe positiv in die Zukunft und finde es großartig, wie die Wings for Life-Stiftung die besten Wissenschaftler bei ihrer Forschung unterstützt.“ Anita Gerhardter, CEO der Stiftung Wings for Life, und Wolfgang Ilek, Leiter Fundraising im Team der Wings for Life Stiftung, präsentierten in Wien stolz einen Scheck. Der zehnte Wings for Life World Run brachte 5.802.595 Millionen Euro für die Rückenmarksforschung ein.
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