Experte analysiert:

Diese Krönungsgeste war ein Schlag gegen Harry

Royals
09.05.2023 07:28

Es war DAS royale Jahrhundertereignis: die Krönung von König Charles. Doch neben Pomp und Jubel standen bei der Zeremonie in der Westminster Abbey auch der schwelende Familienzwist der Royals im Fokus. Dr. Roman Braun, Geschäftsführer von Trinergy International und Doktor der Psychologie, analysierte für krone.at den Auftritt der Royals und verrät: Diese Krönungsgeste war ein Schlag gegen Harry!

Am Samstag wurde König Charles offiziell zum König gekrönt. Zur großen Zeremonie in der Westminster Abbey versammelte sich die Royal Family, um den neuen König mit seiner Königsgemahlin zu huldigen - unter ihnen auch Prinz Harry. Der abtrünnige Prinz, der mit zahlreichen Spitzen gegen seine Familie in den letzten Monaten für Schlagzeilen gesorgt hatte, war ohne seine Ehefrau, Herzogin Meghan, nach London gereist.

„Beziehung auf einem Tiefstpunkt“
Zwar hat König Charles mit der Einladung von Prinz Harry und Herzogin Meghan ein Friedensangebot gemacht, von Versöhnung sei an diesem Tag aber nichts zu sehen gewesen. Im Gegenteil: „Die Beziehung befindet sich auf einem Tiefstpunkt, es gibt kein Anzeichen für Verbesserung“, analysiert Dr. Braun im Gespräch mit krone.at. 

Das habe sich seiner Meinung nach auch an der Gestaltung der Zeremonie verdeutlicht. Denn durch mehrere Gesten habe sich die Royal Family von dem abtrünnigen Royal abgegrenzt. 

Prinz William schwor König Charles die Treue. (Bild: APA/Yui Mok, Pool via AP)
Prinz William schwor König Charles die Treue.

Besonders augenscheinlich sei dies bei dem Treueschwur von Prinz William gewesen. „Es wurde eine Nähe zum nächsten König und der nächsten Königin symbolisiert“, erläutert der Experte den Kniefall von Prinz William - und weiter: „Das macht die Differenz zu Harry noch krasser. Man hat ein Gegengewicht geschaffen, das so nötig war, vor allem in Hinblick auf Meghan.“ Diese hatte in den letzten Jahren ja mit Attacken gegen die Royal Family nicht gespart.

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Das machte die Differenz zu Harry noch krasser. Man hat ein Gegengewicht geschaffen, das so nötig war, vor allem in Hinblick auf Meghan.

Dr. Braun über den Treueschwur von Prinz William

Auch der Platz, der Harry während der Zeremonie in der Westminster Abbey zugewiesen worden war, sei symbolisch gewesen: weit vom Thronfolger entfernt, zeitweise von der großen Feder auf Prinzessin Annes Hut verdeckt. Es sei durch diese Positionierung klar zu sehen gewesen, dass sich Harry zuletzt „immer weiter von der Königsfamilie entfernt habe“. 

„Harry hat es ihnen nicht leicht gemacht“
Trotz der Differenzen hatte sich Harry aber dennoch entschieden, nach London zu reisen. „Er hätte auch nicht kommen können, das wäre ein deutliches Zeichen gewesen. Und es hätte der Familie die Möglichkeit gegeben, ihn auszusperren“, erläuterte Dr. Braun. „Doch Harry hat es gut gelöst: Er hat es ihnen nicht leicht gemacht und ist gekommen, obwohl er wusste, dass er ausgegrenzt werden wird.“

Prinz Harry wurde bei der Krönung von der Royal Family wurde ausgegrenzt. (Bild: APA/AFP/POOL/Kirsty Wigglesworth)
Prinz Harry wurde bei der Krönung von der Royal Family wurde ausgegrenzt.
Prinz Harry wirkte bei der Krönung von König Charles angespannt. (Bild: APA/AFP/POOL/Ben Stansall)
Prinz Harry wirkte bei der Krönung von König Charles angespannt.

Dass ihm dabei nicht wohl zumute war, das habe man an seiner Körpersprache gesehen, analysiert der Experte weiter. So habe Harry an seiner Weste herum genestelt in der Hoffnung, Halt zu finden, habe Prinz William Blicke zugeworfen und versucht, locker auszusehen, mit seiner ganzen Körpersprache aber das Gegenteil ausgestrahlt: „Es war zu viel Unruhe, man hat die Anspannung gesehen.“ 

Auch sei beim Auszug aus der Westminster Abbey erneut das schwierige Verhältnis zwischen Charles und Harry ersichtlich geworden. Vonseiten des Herzog von Sussex habe es laut dem Psychologen eine „vielsagende Verneigung“ gegeben. Denn Harry habe sich zwar verneigt, habe den Kopf aber gleichzeitig von seinem Vater leicht weggedreht.

Meghan „will nicht, dass man denkt, sie sitzt traurig daheim“
Dass just am Tag nach der Krönung Fotos auftauchten, die Herzogin Meghan in entspannter Freizeitkleidung und ohne ihre Kinder und ihren Ehemann zeigen, ist für Dr. Braun überdies keine Überraschung. „Sie will unbeteiligt wirken, will nicht, dass man denkt, sie sitzt traurig daheim“, klärt der Experte auf. Diese Aufnahmen seien seiner Meinung nach „von ihr gewünscht“. Er jedoch empfinde diese Inszenierung als „zu viel des Guten“.

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Meghan will unbeteiligt wirken, will nicht, dass man denkt, sie sitzt traurig daheim.

Dr. Braun

Dass es bei der Royal Family zu vielen unterschiedlichen Emotionen kommt, ist für Dr. Braun abschließend nicht verwunderlich. „Es ist ein Familienunternehmen, zwar ein größeres“, weiß Dr. Braun - und: „Es geht dort genauso zu, wie bei einem österreichischen Familienunternehmen.“ Das „Element mit größter Sprengkraft“ sei bei den Windsors aber die Thronfolge, so der Experte. 

„Kate weiß: Die nächste Queen wird sie sein“
Ganz anders sei das Auftreten der übrigen Royals gewesen - allen voran Prinzessin Kate. Die Ehefrau von Prinz William, die sonst immer eher zurückhaltend wirkt, habe an diesem Tag bewusst gezeigt, dass „jetzt ihre Stunde schlägt“. Das habe sich nicht unter anderem auch in ihrem denkwürdigen Look manifestiert. „Das Feld ist frei! Kate weiß: Die nächste Queen wird sie sein!“, erläuterte Dr. Braun.

Prinzessin Kate war der Blickfang der Krönung. (Bild: APA/AFP/Odd ANDERSEN)
Prinzessin Kate war der Blickfang der Krönung.

Charles „wie ein Kind, das das große Geschenk bekommt“
König Charles hingegen habe den Eindruck erweckt, der Krönungstag sei „wie Weihnachten, Geburtstag und alles zusammen“, musste der Experte ein wenig schmunzeln. Der Monarch sei ihm fast „wie ein Kind, das das große Geschenk bekommt“, vorgekommen.

Dass der König da auch mal über die Unpünktlichkeit von Prinz William, Prinzessin Kate und deren Kinder Louis und Charlotte in der Kutsche grummelt, sei verständlich. „Er hat sein Leben in der Thronfolger-Rolle gelebt. Das war sein großer Tag und klar ist er da ungeduldig.“

König Charles und Königin Camilla (Bild: AP)
König Charles und Königin Camilla

Camilla genoss Krönung am meisten
Ganz anders sei seine Gattin mit der staatstragenden Situation umgegangen. „Camilla war fast zu entspannt“, erläutert Dr. Braun. Deutlich mache das etwa, dass der Königsgemahlin „wichtiger war, wie die Krone sitzt, als alles andere“, und bei ihrer Krönung sogar dem Erzbischof reingeredet habe. Eigentlich ein No-Go! 

Erklären ließe sich das durch ihre Liebe zu König Charles. Das weitere Leben an der Seite des Monarchen sei der Königin nämlich sicher - ob mit oder ohne Krönung. Deshalb könne man fast sagen: „Sie hat den besten Platz bei der Krönung gehabt und das genossen.“

Dr. Roman Braun (Bild: Trinergy International)
Dr. Roman Braun

Dr. Roman Braun M.Ed. ist Geschäftsführer von Trinergy International, Doktor der Psychologie, NLP-Master-Trainer, Master-Coach der ICF, zertifizierter Lebens- und Sozialberater und Bestseller-Autor. Er leitet akademische Coaching-Ausbildungen. Zu seinen Klienten zählen u.a. Weltmeister, Top-Führungskräfte und Spitzenpolitiker. Weitere Informationen unter trinergy.at.

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(Bild: kmm)



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