Andere Sprachen und kulturelle Kompetenzen sind im Polizeiberuf ein großer Vorteil. In Wien werden Bewerber mit Migrationshintergrund aktiv gesucht. Die „Krone“ war dabei.
Unter dem Titel „Wien braucht dich“ sucht die Polizei Bewerber mit Migrationshintergrund. Bei der Info-Veranstaltung in Ottakring fragt ein junger Mann: „Wie sind Sie auf die Idee gekommen, Termine für Menschen mit Migrationshintergrund zu machen?“ Weil viele gar nicht auf die Idee kommen würden, zur Polizei zu gehen, da sie Hürden befürchten.
Die einzigen Voraussetzungen sind jedoch die österreichische Staatsbürgerschaft, ein einwandfreier Leumund und das Bestehen der Aufnahmeprüfung.
Eine engagierte Truppe
Etwa 30 Personen sind gekommen, aus unterschiedlichen Ländern, Männer und Frauen. Das Interesse ist groß, Urlaub und das Gehalt sind Themen. „Das war heute wirklich eine engagierte Truppe“, freut sich Revierinspektor Mladen Mijatovic. Einige von ihnen sind bereits sicher, dass sie sich bewerben werden. „Beim Sport muss ich noch ein bisschen üben“, so Kami, dem vor dem Schwimmen graut. Reza wiederum ist guter Dinge, ebenso wie Shiva. Wer weiß, vielleicht trifft man die drei in zwei Jahren bereits auf Streife.
Ich bin Bauingenieur und arbeite in dieser Branche. Österreich hat mir aber so viel gegeben, also möchte ich mich mit dieser Arbeit revanchieren.
Kami (33) aus dem Iran
Bild: Gerhard Bartel
Als Polizist möchte ich eine Inspiration für meine Landsleute sein. Mir haben die Polizisten hier geholfen, nun möchte ich das tun.
Reza (33) aus dem Iran
Bild: Gerhard Bartel
Polizistin ist mein Traum- beruf, seit ich ein Kind bin. Ich möchte Frauen helfen und meiner Heimat zeigen, was man hier alles schaffen kann.
Shiva (25) aus Afghanistan
Bild: Gerhard Bartel
Vielfalt stärkt
Auch im jüdischen Bildungszentrum JBBZ informieren sich junge Frauen und Männer über den Polizeiberuf im Rahmen von „Gemeinsam.Sicher“, probieren Uniformen aus und stellen Fragen zu den Aufnahmekriterien.
„Damit schaffen wir Vertrauen auf Augenhöhe und sichern das friedliche und sichere Zusammenleben. Diese Kooperation führt auch immer zu einer Art Zusammenwachsen, und ich freue mich sehr, dass heute schon einige junge Menschen Interesse am Polizeiberuf geäußert haben. Diese Vielfalt stärkt alle: Die Polizei, die Gemeinde und die Gesellschaft als Ganzes“, erklärt Dezoni Darawaschwili, Vorsitzender des JBBZ.
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