Anwerben für Krieg:

Moskau lockt Asiaten mit Geld und Einbürgerung

Ausland
08.05.2023 15:23

Moskau lockt bei seinen Rekrutierungsbemühungen laut britischen Geheimdienstexperten Einwanderer aus Zentralasien mit hohem Sold und einem Schnellverfahren zur Einbürgerung. Anwerber seien in Moscheen und Immigrationszentren unterwegs, hieß es Montag im täglichen Geheimdienstbericht zum Krieg in der Ukraine des Verteidigungsministeriums in London.

Bei den Einwanderungsbehörden versuchten Tadschikisch und Usbekisch sprechende Mitarbeiter routinemäßig Migranten zu rekrutieren.

Usbekistan ist eigentlich traditionell eng mit Russland verbunden. Es hat wie andere zentralasiatische Sowjetrepubliken zuletzt aber auch einen eigenständigeren Kurs eingeschlagen und sich offen für den Handel mit dem Westen gezeigt. Es hat sich zudem im Ukraine-Krieg nicht auf die Seite Russlands geschlagen.

Usbekische Polizisten in der Hauptstadt Taschkent (Bild: APA/AFP/VYACHESLAV OSELEDKO)
Usbekische Polizisten in der Hauptstadt Taschkent

Besoldung von bis zu 3770 Euro im Monat
Angeboten werden dem britischen Bericht zufolge im Voraus gezahlte Prämien von umgerechnet 2165 Euro und eine Besoldung von bis zu 3770 Euro im Monat - Usbekistans durchschnittliches Monatseinkommen belief sich im 2022 auf 352 US-Dollar (ca. 320 Euro). Hinzu komme das Angebot, innerhalb von sechs Monaten bis einem Jahr die russische Staatsbürgerschaft zu erhalten - normalerweise ginge das erst nach fünf Jahren. Die Anwerbeversuche dürften nach Ansicht der britischen Experten teilweise erfolgreich sein. „Diese Rekruten werden wahrscheinlich an die Frontabschnitte in der Ukraine geschickt, wo die Verlustzahlen extrem hoch sind“, hieß es weiter.

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Diese Rekruten werden wahrscheinlich an die Frontabschnitte in der Ukraine geschickt, wo die Verlustzahlen extrem hoch sind.

Britischer Geheimdienstbericht zum Krieg in der Ukraine

Moskaus Ziel: 400.000 Freiwillige für Kriegseinsatz in Ukraine
Die Bemühungen seien Teil der Zielsetzung des russischen Verteidigungsministeriums, 400.000 Freiwillige für den Einsatz im Angriffskrieg gegen die Ukraine zu gewinnen. „Die Behörden versuchen ziemlich sicher, jegliche offene Zwangsmobilisierung zu verzögern so lange es geht, um Unzufriedenheit im eigenen Land zu minimieren“, hieß es in der Mitteilung weiter.

Das Verteidigungsministerium in London veröffentlicht seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine unter Berufung auf Geheimdienstinformationen täglich Informationen zum Kriegsverlauf. Moskau wirft London eine Desinformationskampagne vor.

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