Wegen Diebstahl von Leberkässemmel und Wodka droht einem deutschen Obdachlosen (50) nun eine Haftstrafe in Salzburg.
Drei Justizwachebeamte führen den angeklagten Deutschen (50) am Montag in den Verhandlungssaal des Salzburger Landesgerichtes. Davor steht ein halbes Dutzend an Polizisten als Zeugen bereit. Alle sind ausgerüstet und bewaffnet. Der alkoholkranke Obdachlose dagegen wirkt gebrochen und träge.
Er redet langsam und gibt gegenüber der Richterin den Diebstahl in einem Supermarkt im Salzburger Hauptbahnhof zu. Laut dem Staatsanwalt hatte er „aus finanzieller Not“ am 9. März eine Leberkässemmel gestohlen. Er kehrte später zurück und wollte noch eine Wodka-Flasche mitnehmen.
Angeklagter bestreitet Gewalt
Ladendetektive hielten ihn aber auf. Daraufhin kam es zu gewalttätigen Szenen: Zuerst soll er einem Detektiv einen Stoß und Schlag gegen die Brust verpasst haben. Als die Polizei mit sechs Beamten eintraf, soll er sich auch gegen diese zur Wehr gesetzt haben. Was der Angeklagte aber anders sieht: Er sei vielmehr von den Detektiven „brutal zusammengeschlagen“ worden. 1,2 Promille hatte er an jenem Tag intus. Zudem war er durch Benzodiazepine benebelt. „Ich glaube, dass sie dringend Hilfe brauchen“, meint die Richterin.
Eine empfindliche Haftstrafe droht dem 50-Jährigen: 24 Verurteilungen weist sein Vorstrafenregister in Deutschland auf. Er saß schon öfter im Gefängnis – meist wegen Delikten wie Ladendiebstählen. Auf ein Urteil muss er aber noch in U-Haft warten. Ein Zeuge erschien nicht, die Richterin vertagte.
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