Um das Bildungssystem in Wien zu retten, kommt Hilfe von außen - mehr oder weniger.
Personalmangel, veraltete Lehrpläne, zu wenig Autonomie - Baustellen gibt es in der Wiener Bildungslandschaft mehr als genug. Auf der Suche nach Lösungen reiste Bildungsstadtrat Christoph Wiederkehr (NEOS) nach Finnland. Das österreichische Bildungssystem sei im Vergleich zum Nordischen „extrem veraltet“.
„Mehr Autonomie und modernere Lehrpläne“
„Ich wünsche mir mehr Autonomie und modernere Lehrpläne. Unmöglich macht das allerdings das Bildungsministerium“, bedauert der Bildungsstadtrat. Deswegen setze er jetzt auf Innovationen von außen. Anstatt aber einen unabhängigen Experten zurate zu ziehen, hat er bei seinem Parteikollegen angeklopft. Vorerst bis Herbst bekommt Wiederkehr Unterstützung von Ex-NEOS-Chef Matthias Strolz.
Wenn die Probleme im öffentlichen Schulsektor nicht gelöst werden, dann müssen Eltern auf Privatschulen ausweichen. Das darf nicht unser Ziel sein. Mit dem Bildungszentrum setzen wir einen ersten Schritt.
Matthias Strolz, Bildungsberater
Diese Projekte stehen an: Ein neues Zentrum für Bildungsinnovationen soll entstehen. Dies soll ein Ort werden, an dem sich Start-ups, NGOs und Vereine mit den Schulen vernetzen und so dringend benötigte Impulse liefern. Vom Zeitplan her wird noch dieses Jahr eine Studie durchgeführt, und 2024 geht es dann in die Umsetzung. Die finanziellen Mittel sollen von der Stadt kommen.
Festival für Bildungsinnovation im Herbst
In eine ähnliche Kerbe schlägt das ab Herbst startende Projekt „Bildungschancen“, das Schulen Budget für kostenpflichtige externe Workshops zur Verfügung stellt. Im Herbst ist außerdem ein Festival für Bildungsinnovation geplant. „Wir müssen dringend das Image von Bildung aufbessern“, betont Wiederkehr.
Nur so könne man dringend benötigte Lehrkräfte gewinnen. Und auch Strolz weiß: „Vielen Schülern geht es im Schulalltag schlecht. Was es braucht, sind Lehrer, die motiviert sind und das auch bleiben.“ Für diese Binsenweisheit und seine Mitarbeit erhält er eine satte Gage von bis zu 30.000 Euro.
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