Anita Gerhardter:

„Dieses Mal wollte ich eigentlich nicht weinen“

Salzburg
09.05.2023 08:00

Tränen, Schweiß und böser Muskelkater - das waren die Höhepunkte des 10. „Wings for Life World Run“ am Sonntag.

„Die Minuten unmittelbar vor dem Start sind für mich immer wieder die emotionalsten. Dieses Jahr hatte ich mir aber eigentlich ganz fest vorgenommen, nicht zu weinen“, erzählt Wings for Life-Chefin Anita Gerhardter der „Krone“ am Tag nach dem großen Charity-Lauf. Geworden ist aus dem Vorhaben der Powerfrau aber nichts, denn ein Moment sorgte bei der Initiatorin des Laufs dafür, dass auch heuer wieder alle Dämme brachen.

Auf 38 Grad Fieber folgte ein einmaliger Rekord
„Als Lukas Müller (Anm. d. Red. Müller ist ehemaliger Skispringer und seit seinem schweren Sturz am 13. Jänner 2016 am Kulm komplett querschnittgelähmt) plötzlich aus seinem Rollstuhl aufgestanden ist und gegangen ist – das war mein persönlicher Gänsehautmoment“, sagt Gerhardter.

„Luki“ lief anschließend beim „Wings for Life World Run“ am Sonntag in Wien ganze 2,3 Kilometer weit, erzählte danach glücklich: „Am Donnerstag hatte ich noch 38 Grad Fieber. Und dann das! Ich habe noch nie so viel grinsen müssen wie jetzt.“

In Österreich traten auf 41 Strecken mehr als 52.000 Menschen an, 13.500 von ihnen beim „Flagship Run Wien“. (Bild: urbantschitsch mario)
In Österreich traten auf 41 Strecken mehr als 52.000 Menschen an, 13.500 von ihnen beim „Flagship Run Wien“.

Weltweit nahmen 206.728 Läuferinnen und Läufer aus fast 200 Ländern am Sonntag an dem zeitgleich via App stattfindenden Lauf teil. Eine neue Bestmarke. Allein in Österreich traten auf 41 Strecken mehr als 52.000 Menschen an, 13.500 von ihnen beim „Flagship Run Wien“.

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Es geht nicht ums Laufen, sondern darum, überhaupt bei dem Lauf dabei zu sein. Ob langsam oder schnell, das spielt wirklich keine Rolle.

Dj Ötzi

Dort unter die Teilnehmer mischte sich auch wie die Jahre zuvor DJ Ötzi. Im Doppel mit Anita Gerhardter setzte er zum Powerwalk an. „Wir beide räumen das Feld sozusagen von hinten auf“, scherzt Gerhardter. „Es geht nicht ums Laufen, sondern darum, überhaupt dabei zu sein. Ob langsam oder schnell, das spielt keine Rolle“, erklärt der Sänger. „Nächstes Jahr überlege ich mir aber, mit dem Freund meiner Tochter Lisa ein Team zu bilden. Der ist heuer schon alleine 24 Kilometer gelaufen.“ Bis zum nächsten Lauf bleibt auch noch ein wenig Zeit um zu trainieren. „Muskelkater habe ich aber jetzt schon vom Walken“, gibt Gerry Friedle alias DJ Ötzi zu.

Den „Wings for Life World Run“ gibt es seit 2014. Über eine Million Teilnehmer zählte das Lauf-Event bisher. Mit dem gespendeten Geld – heuer wurden 5,8 Millionen Euro für die Rückenmarksforschung gesammelt – wird derzeit die Forschung an sechs klinischen Studien unterstützt.

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