„Echter Krieg“
Peinlich! Nur ein Panzer fuhr bei Putins Parade
Zum 78. Jahrestag des sowjetischen Siegs über Nazi-Deutschland hält Russland am Dienstag seine traditionelle Militärparade am Roten Platz ab - aber die Feierlichkeiten werden in sozialen Medien als Lachnummer verspottet. Der Grund: Ein kümmerlicher T-34-85 ist der einzige Panzer, der vorgeführt wurde. Der Kreml benötige seine gesamte funktionierende Ausrüstung an der Front, wird spekuliert.
Die Feierlichkeiten finden unter hohen Sicherheitsvorkehrungen statt: Tausende Soldaten marschierten auf dem Platz auf: Doch eine hohe Anzahl an Panzern sucht man vergeblich. Lediglich ein einzelner T-34-85 fuhr an der Zuschauermenge vorbei. Das in die Jahre gekommene Kriegsfahrzeug wurde bis Mitte der 1950er-Jahre gebaut.
Auch Flugshow abgesagt
Eine weitere Blamage zum „Tag des Sieges“: Die Flugshow wurde überraschend gecancelt. Die russische Nachrichtenagentur TASS vermeldete dazu lapidar: „Der Luftteil der Siegesparade auf dem Roten Platz wurde abgesagt.“ Dafür inszenierte der russische Präsident Wladimir Putin bei seiner Rede sein Land als Opfer im aktuellen Konflikt mit der Ukraine: „Gegen unser Vaterland wurde ein echter Krieg entfesselt“, erklärte er. Auffällig ist dabei die Wortwahl: Normalerweise darf nur von einer „militärischen Spezial-Operation“ gesprochen werden.
Putin lobte Liebe der Russen zum Vaterland
„Wir sind stolz auf die Teilnehmer der militärischen Spezialoperation in der Ukraine“, erklärte Putin weiter. Es gebe nichts Stärkeres als die Liebe der Russen zum Vaterland. Russland werde vom Westen bedroht: „Aber wir haben den internationalen Terrorismus zurückgeschlagen, wir werden die Einwohner des Donbass beschützen und wir werden unsere Sicherheit gewährleisten“, rechtfertigte Putin seinen Invasionskrieg. Die Ukraine sei dagegen zur „Geisel“ westlicher Staaten geworden, die Russland zerstören wollten. „Ihr Ziel besteht (...) im Zerfall und in der Zerstörung unseres Landes.“
Offiziell sollen 8000 Soldaten auf dem Roten Platz aufmarschiert, einige von ihnen sollen auch in der Ukraine gekämpft haben. In den Zuschauerrängen hatten sich ausländische Staats- und Regierungschefs eingefunden, und zwar aus den Ex-Sowjetrepubliken Belarus (Weißrussland), Kasachstan, Tadschikistan, Turkmenistan, Kirgistan, Usbekistan und Armenien.
Absage von Paraden in 20 anderen russischen Städten
Eine weitere Absage gab es heuer auch für den Traditionsmarsch „Unsterbliches Regiment“, der sonst im Anschluss an die Parade stattfindet. Zudem wurden in mehr als 20 anderen russischen Städten wurden auch die Paraden gestrichen, weil das Sicherheitsrisiko als zu groß eingeschätzt wurde. Zuletzt hatten sich insbesondere im Süden Russlands und auf der annektierten ukrainischen Halbinsel Krim Anschläge gehäuft.
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