Wütender Wagner-Chef:
„Russische Einheit von Bachmut-Front geflohen“
Der für Mittwoch angekündigte Rückzug der Söldnergruppe Wagner von der Bachmut-Front wird wohl um ein paar Tage verschoben. Auch wenn Anführer Jewgeni Prigoschin bemängelt, dass von der vehement geforderten Munition lediglich zehn Prozent angekommen seien. In einem Telegram-Video schimpfte der ehemalige Koch von Kremlchef Wladimir Putin erneut auf die russische Armee.
„Heute ist eine der Einheiten des Verteidigungsministeriums von einer unserer Flanken geflohen“, erklärte Prigoschin am Dienstag, während Präsident Putin in Moskau die Militärparade zum Gedenken an den Sieg über Nazi-Deutschland abnahm (siehe Bild unten). Dadurch sei ein knapp zwei Kilometer langer Abschnitt vollkommen ungesichert geworden, prangerte der Söldner-Chef an.
„Warum ist Staat nicht in der Lage, das Land zu verteidigen?“
Mit harschen Worten stellte Prigoschin zudem die Fähigkeit des russischen Staates infrage, das Land zu verteidigen, während sich die Ukraine auf eine Frühjahrsoffensive vorbereite. „Warum ist der Staat nicht in der Lage, sein Land zu verteidigen?“, fragte Prigoschin im via Telegram veröffentlichten Video und fügte hinzu, dass die Ukraine russische Grenzregionen „erfolgreich“ angreife. „Der Tag des Sieges ist der Tag des Sieges unserer Großväter. Wir haben diesen Sieg noch mit keinem Millimeter verdient“, unterstrich Prigoschin mit Blick auf die Veranstaltung.
Konflikt mit der Militärführung
Russische Soldaten würden aus der Armee „fliehen“, weil das Verteidigungsministerium „statt zu kämpfen die ganze Zeit mit Intrigen beschäftigt“ sei. Prigoschin zufolge will die russische Militärführung Putin „täuschen“. Außerdem habe man die vom russischen Verteidigungsministerium versprochenen Munitionslieferungen für die Front in der Ostukraine noch nicht erhalten.
Insgesamt sei auch nur die Hälfte der angefragten Positionen bewilligt worden und davon nur ein Bruchteil der jeweils angefragten Munitionsmenge, klagte der 61-Jährige. Der offen ausgetragene Konflikt mit der Militärführung geht also weiter.
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