Bevor es am Donnerstag in Liverpool für Österreichs Song-Contest-Starterinnen Teya & Salena ernst wird, gab‘s am Dienstagabend im ersten Halbfinale jede Menge zu sehen. Da sorgte ein finnischer Hulk für Partystimmung, rockte die ESC-Siegerin von 2012, die Schwedin Loreen, die Bühne, und wurde eine Anti-Kriegs-Hymne aus Kroatien bejubelt. Ins Finale geschafft haben es aber nicht nur diese drei Länder, sondern auch Moldau, die Schweiz, die Tschechische Republik, Israel, Portugal, Schweden, Serbien und Norwegen.
Mit einer bunten Show startete Liverpool am Dienstag in den 67. Song Contest. Insgesamt 15 Nationen ritterten an diesem Abend um ein Ticket fürs große Finale am Samstag.
Superheldin aus Norwegen und ein serbisches „Dornröschen“
Und gleich zum Auftakt gab es einen starken Auftritt von Norwegens Sängerin Alessandra, die mit ihrem Umhang an eine Superheldin erinnerte. Ihre fem-power Stampfnummer „King of Queens“ hat sich zum viralen Hit entwickelt. „Wild Dances“ sind zurück!
Ein bisschen retro schadet nie, dachten sich wohl The Busker aus Malta - und setzten auf 80er-Sound und einen Saxofonmann. Was sein muss, muss sein. Apropos, was sein muss: Fragt man Luke Black, dann muss schlafen sein. Das würde der serbische Teilnehmer nämlich am liebsten andauernd tun. „Dornröschen“ lässt grüßen!
Viel Glitzer und ein bisschen Moulin Rouge
Um den Schlaf geht es auch bei den lettischen Teilnehmern Sudden Lights, die mit „Aijā“ ins Rennen gingen. Leadsänger Andrejs Reinis Zitmanis sang mit hohem Timbre und eher etwas depressiv über eine schlafende Frau namens Aijā, die bitte bloß nicht aufwachen möge ...
Ein wenig Moulin-Rouge-Vibes gab es dieses Mal von Portugal und Mimicat mit „Ai coração“. Mit einem Glitzerjumpsuit und Feuerwerk auf der Bühne pimpte hingegen die irische Band ihren Song „We Are One“ auf.
Jubel für Kroatiens Anti-Kriegs-Hymne
Für viel Jubel in der Halle in Liverpool sorgte die Rockband Let 3 aus Kroatien, die auf Drag und Militärparade setzten. Die schnauzbärtigen und leicht bekleideten Rocker widmeten ihr trashiges Antikriegslied über einen „kleinen bösen Psychopathen“ übrigens Putin, wie sie im Vorfeld verraten hatten.
„Kroatien ist super skurril und provokativ. Passt zum ESC“, freute sich ein ESC-Fan auf Twitter. Ein anderer witzelte: „Die Village People haben sich auch ein bisschen verändert.“ Und noch einer fand: „Kroatien sieht aus wie EAV auf Wish bestellt.“
Deutlich weniger wild ging es bei Remo Forrer aus der Schweiz zu, der mit rauchigem Timbre ebenfalls auf Antikriegsklänge setzte. Mit heißen Hüftschwüngen ging es bei Noa Kriel aus Israel und ihrem Song „Unicorn“ weiter. Viel Powerballade und Liebesleid. Muss ja auch einer machen.
Schon 2012 war Pasha Parfeni beim ESC in Baku mit von der Partie. In diesem Jahr brachte er das ESC-Publikum mit seinem Song „Soarele și luna“ („Sonne und Mond“) zum Tanzen. Waldmystik war noch nie so cool!
„Oida, hat die Fingernägel“
Das wohl größte ESC-Comeback des Jahres! Loreen, die 2012 den Sieg für Schweden ersingen konnte, sorgt heuer mit „Tattoo“ für Furore. Starke Stimme, starke Performance! Da wird es wohl auch in diesem Jahr viele Pukte aus Europa regnen.
So manch ein Zuschauer wunderte sich allerdings über den Look der Schwedin: „Oida, hat die Fingernägel.“
Ein bisschen Liebe und viel Frauenpower
Die 22-jährigen Zwillinge Tural und Turan Bagmanovlar aus Aserbaidschan haben bisher primär Erfahrungen als Straßenmusiker in Baku gesammelt. Auf die große Bühne mit Millionenpublikum kamen sie am Dienstag mit einem klassischen Liebeslied im 60er-Stil, ein bisschen rappig aufgemotzt.
Frauenpower hoch sechs: Die rein weibliche Band Vesna aus Tschechien mischte slawische Volksmusik mit Elektrobeats, gesungen auf Tschechisch, Bulgarisch, Ukrainisch und Englisch. Schwesternermutigung - das kommt immer gut an beim Song Contest. „Die Zöpfe sind jedenfalls geil“, fand ein ESC-Fan auf Twitter.
Das niederländische Duo Mia Nicolai und Dion Cooper hat sich für das Schreiben seines Songs „Burning Daylight“ unter anderem mit dem Ex-Gewinner Duncan Laurence zusammengetan. Herausgekommen ist schöner, unaufgeregter Radiopop.
Finnischer Hulk bringt Fans zum Ausrasten
Vom Küchenverkäufer zum finnischen Hulk: An Käärijä, seinem Song „Cha Cha Cha“ und seiner irren Bühnenshow kommt man einfach nicht vorbei. Nicht umsonst einer der Favoriten des diesjährigen Song Contest!
Auch auf Twitter sorgte der Finne im grünen Muskel-fast-nicht-da-Shirt für reichlich Diskussionsstoff. „Was rauchen die Finnen so?“, fragte einer. Ein anderer meinte: „Es ist schräg, aber ein Ohrwurm.“
Österreich - twelve Points?
Schafft es Österreichs Power-Duo Teya & Salena mit ihrem Ohrwurm „Who The Hell Is Edgar?“ eine Runde weiter? Die Entscheidung fällt am Donnerstagabend. Das große Finale des Song Contest steigt dann am 13. Mai. Fix qualifiziert sind bereits die „Big Five“ Deutschland, Großbritannien, Italien, Spanien, Frankreich sowie Vorjahressieger, die Ukraine.
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