Ein psychisch kranker Deutscher ist jetzt in Eisenstadt vor Gericht gestanden. Er soll eine junge Frau dermaßen psychisch unter Druck gesetzt haben, dass sie sich erpresst fühlte.
Über Social Media hatten sich die attraktive Burgenländerin und der deutsche Frühpensionist kennengelernt. Der psychisch kranke 24-Jährige machte seiner Angebeteten Geschenke, etwa Online-Spiele oder ein Headset im Gesamtwert von rund 140 Euro. Doch schon bald merkte die 22-Jährige, dass mit Leroy S. etwas „nicht stimmte“, und brach den Kontakt ab.
Frau sendete Nacktbild an Erpresser
„Daraufhin veröffentlichte er ein Video auf TikTok mit privaten Chatnachrichten von mir. Er weigerte sich, es zu löschen, es sei denn, ich würde weiter Kontakt mit ihm halten“, so die Österreicherin. S. überredete die junge Frau auch, ihm ein Nacktbild zu schicken - was sie auch tat: „Aber zum Glück nur ohne Gesicht.“ Außerdem forderte der 24-Jährige das Geld für die Geschenke zurück, „sonst hätte ich keine Ruhe“. „Als er dann das Foto von meinen Brüsten an andere Leute geschickt hat, stellte ich die Zahlungen ein und erstattete Anzeige.“
Richterin rügte freigesprochenen Angeklagten
Jetzt stand der Frühpensionist in Eisenstadt vor Gericht. Zwar gab es einen Freispruch, weil das Delikt der Erpressung formaljuristisch nicht verwirklicht war, doch die Richterin richtete scharfe Kritik wegen seines „moralisch nicht schönen“ Verhaltens an den 24-Jährigen. Auch die Staatsanwältin zeigte ihren Unmut deutlich: „In Österreich wäre die Veröffentlichung des Videos mit den privaten Chats an sich schon eine Straftat gewesen.“ Doch da der Angeklagte zu diesem Zeitpunkt in Deutschland vor dem Computer saß, sind der österreichischen Justiz diesbezüglich die Hände gebunden ...
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