Grobe Ungereimtheiten

Landesnaher, „gesunder“ Verein ins Chaos gestürzt

Contact Tracer wurden über den Verein Gesundheitsland Kärnten angestellt. Sie sollen aber auch in der allgemeinen Verwaltung eingesetzt worden sein.

(Bild: LPD Kärnten/Bauer)

Arbeitsrechtlich dürfte es in der Vergangenheit beim Gesundheitsland Kärnten ziemlich turbulent zugegangen sein. Deshalb gibt es nun auch eine Rüge vom Landesrechnungshof für den Verein. Währenddessen wappnet sich das Land für einen Rechtsstreit mit Lilihill.

Normalerweise stellt das Gesundheitsland Kärnten Gütesiegel wie „Gesunde Gemeinde“, „Gesunde Schule“ oder „Gesunder Verein“ aus. Dabei dürfte der landesnahe Verein aber selbst nicht gesund sein – zumindest arbeitsrechtlich. Denn Verein und Land erhielten eine Rüge vom Landesrechnungshof (LRH). Der „Krone“ liegen die Informationen vor.

Unter anderem gehe es um Mitarbeiter, die in den vergangenen Jahren vom Verein in den Landesdienst gewechselt haben. So weit, so gut – doch das geschah alles ohne Ausschreibung und Objektivierungsverfahren. Völliges Chaos sei dann während der Corona-Pandemie ausgebrochen. Laut Insidern sollen Mitarbeiter für das Contact-Tracing über den Verein angestellt worden sein, gesteuert vom Land, sodass der Verein am Ende gar keinen Überblick mehr über seine eigenen Personalressourcen gehabt hätte. Und dem nicht genug, seien die Contact-Tracer auch noch in der allgemeinen Landesverwaltung eingesetzt worden. LRH-Direktor Günter Bauer wollte zu diesem Bericht noch keine Stellungnahme abgeben, da noch auf eine Antwort der betroffenen Stellen gewartet werde.

Gruber und Kaiser rüsten sich für Rechtsstreit
Mit einer ganz anderen Baustelle beschäftigen sich aktuell Landeshauptmann Peter Kaiser (SP) und sein VP-Vize Martin Gruber. Nach der Kapitalerhöhung von Kärntner Beteiligungsverwaltung (K-BV) und Stadt am Flughafen Klagenfurt, warten alle gespannt auf den nächsten Schachzug von Lilihill-Boss Franz Peter Orasch. „Wir haben uns schon auf mehrere Szenarien vorbereitet“, so Gruber, der sich aber noch nicht ganz in die Karten blicken lässt. Eines steht aber fest: Juristen geben sich in der Landesregierung und bei der K-BV derzeit die Klinke in die Hand. Denn ein Rechtsstreit dürfte vorprogrammiert sein.