Die Kosten explodieren

Teuerung, kein Kredit: Häuslbauer sind arm dran

Burgenland
10.05.2023 06:00

Träume können platzen, im Fall der Häuslbauer stürzen sie gerade ein - nicht finanzierbar als Folge der Teuerung. Noch dazu werden immer weniger Immo-Kredite vergeben, die Auftragslage in der Baubranche bricht ein. Was kann man dagegen tun?

Wer derzeit für einen Kredit geradestehen muss, ist arm dran. In kurzen Abständen hat die US-Notenbank immer wieder den Leitzins angehoben, die EZB in Europa legte nach. Die Teuerung setzt das ganze Finanzsystem unter Druck.

Das bekommt jeder Bürger voll zu spüren. Heizen, einkaufen, tanken - das Leben ist kostspieliger geworden.

Strenge Richtlinien
Arm dran sind genauso jene, die einen Kredit benötigen. Wer sich den Traum vom Eigenheim verwirklichen will, kann das nur bestätigen. Denn die Kreditvergabe unterliegt strengen Kriterien - teils zu strengen, wie vor allem junge Menschen beklagen. Oft erfüllen sie nicht die aktuellen Vorgaben.

Bittere Konsequenz
Die Nachfrage nach privaten Immobilienkrediten ist um satte 70 Prozent zurückgegangen. Damit droht ein drastischer Rückgang bei den Aufträgen und ein schwerer Einbruch in der Baubranche, Nebengewerbe inklusive.

„Die verschärften Richtlinien bei Krediten stellen uns in den nächsten Monaten vor große soziale und wirtschaftliche Herausforderungen“, kritisiert Wirtschaftslandesrat Leonhard Schneemann.

Stillstand auf der Baustelle: Schwere Einbußen bei den Aufträgen werden befürchtet. (Bild: dpa-Zentralbild/Patrick Pleul)
Stillstand auf der Baustelle: Schwere Einbußen bei den Aufträgen werden befürchtet.

Die Kredit-Hürden
Hohe Grundstückspreise und horrende Baukostensteigerungen seien schon Problem genug. Die zusätzlichen Hürden bei Wohndarlehen: 20 Prozent der Gesamtsumme müssen Kreditnehmer selbst aufbringen. Zudem darf die monatliche Belastung 40 Prozent des Haushaltsnettoeinkommens nicht übersteigen. Die maximale Laufzeit muss unter 35 Jahren liegen.

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„Die Zinsen werden vermutlich auf vier Prozent anwachsen.“

Alexander Kubin, Innungsvertreter der Sparte Banken

Zinsen steigen weiter
Selbst wer alle Voraussetzungen erfüllt, sieht sich dann noch mit einem Zinsenfiasko konfrontiert. „Die Zinsen sind noch im Steigen und werden vermutlich auf vier Prozent anwachsen“, spricht Alexander Kubin, Innungsvertreter der Sparte Banken, aus Erfahrung. „Viele Burgenländer werden an den Auflagen scheitern“, befürchtet Ulrike Camara-Ehn, Spartengeschäftsführerin in der Wirtschaftskammer.

Sorge um Wohnbau
„Ein Rückgang im privaten Wohnbau und Einbußen in der Baubranche werden zum Anstieg bei den Arbeitslosenzahlen führen“, warnt Schneemann. Er nimmt Schwarz-Grün in die Pflicht. „Die Bundesregierung muss aktiv werden und gegensteuern. Ein probates Mittel wäre der Mindestlohn.“ Die Politik müsse die Finanzierung von privaten Wohnträumen unterstützen, und nicht erschweren. Anders werde man der Wirtschaft nicht beistehen können, so der Landesrat.

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