Er ist Pianist, Musikwissenschaftler, Professor – und ein verurteilter Sexualstraftäter. Der frühere Rektor des Mozarteums Siegfried Mauser fasste 2018 eine mehrjährige Haftstrafe aus. Nach langem und zähem Hin und Her bezog Mauser im Februar 2022 seine Zelle in der Justizanstalt Puch-Urstein. Jetzt wartet auf den 68-Jährigen der nächste Ärger.
Mauser muss ehestmöglich sein Ehrenkreuz der Republik für Wissenschaft und Kunst zurückgeben. Bundespräsident Alexander Van der Bellen persönlich erkannte dem Ex-Rektor das Ehrenzeichen ab. „Dem Bundespräsidenten ist es sehr wichtig, dass Ehrenzeichen der Republik Österreich an Persönlichkeiten verliehen werden, die über jeden Zweifel erhaben sind“, heißt es dazu aus der Hofburg auf „Krone“-Anfrage.
Frauenlandesrätin forderte Aberkennung
Der Anstoß hierfür kam aus Salzburg. Frauenlandesrätin Andrea Klambauer (Neos) wandte sich im vergangenen Jahr mit einem Brief an das Staatsoberhaupt – die „Krone“ berichtete. Sie forderte vehement, dass Mauser sein Ehrenkreuz schnellstmöglich verlieren müsse. Die Entscheidung des Bundespräsidenten freut sie: „Ein wichtiger Schritt im Sinne der Gerechtigkeit.“ Warum die Aberkennung des Ehrenzeichens fast 14 Monate gedauert hat? Ein Sprecher des Bundespräsidenten spricht von einem langwierigen und intensiven Prüfverfahren innerhalb des Kulturministeriums.
Mauser muss Ehrenkreuz rasch zurückschicken
Mauser selbst betonte gegenüber der „Krone“ mehrmals: „Ich bin das Opfer eines Fehlurteils.“ Er erhielt nun einen Bescheid vom Kulturministerium. Darin fordert man den früheren Rektor mit Nachdruck auf, sein Ehrenkreuz innerhalb einer bestimmten Frist nach Wien zurückzuschicken.
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