5 Milliarden Euro

Wie das Mateschitz-Erbe geregelt wurde

Salzburg
10.05.2023 13:43

Nach dem Tod von Red-Bull-Chef Dietrich Mateschitz im vergangenen Herbst ist nun die Erbschaft juristisch abgewickelt worden. Das Bezirksgericht Salzburg hat mit Beschluss vom 27. März 2023 die Verlassenschaft an seinen Sohn Mark übertragen, am 12. April ist Mark dann im Firmenbuch zum einzigen Gesellschafter der „Distribution & Marketing GmbH“ (D&M) bestellt worden - Mateschitz‘ Privatfirma.

Das Magazin „Dossier“ hat dieses Unternehmen kürzlich in einem Bericht als „Sparschwein“ des Red-Bull-Bosses bezeichnet. Dort ist nicht nur der 49-Prozent-Anteil an der Red Bull GmbH verwahrt, sondern auch ein Milliardenvermögen. Bereits Anfang 2020 seien in der D&M rund 860 Millionen Euro in Form von Wertpapieren und 356 Mio. Euro Cash am Konto deponiert gewesen.

Laut dem mit 15. Juni 2022 datierten D&M-Konzernabschluss für 2021 erreicht das Vermögen an Aktien, Anleihen, Fonds und anderen Wertpapieren 1,4 Milliarden Euro, dazu kommen den Angaben zufolge 539 Millionen Euro Cash. 2022 ließ sich Mateschitz wenige Monate vor seinem Tod weitere 866 Millionen Euro auszahlen.

Die Red-Bull-Zentrale in Fuschl (Bild: APA/BARBARA GINDL)
Die Red-Bull-Zentrale in Fuschl

Gewinne sofort reinvestiert
Insgesamt wurden von Red Bull seit 2012 - bis dahin wurde die Gewinne sofort reinvestiert - 6,1 Milliarden Euro an Dividenden ausgeschüttet, 3,36 Milliarden Euro flossen an D&M. Davon entnahm Mateschitz zuletzt 2020 und 2021 privat 25 bzw. 65 Millionen Euro. Die D&M entwickelte sich jedenfalls zur reichen Firmengruppe, die viele Immobilien, Wälder und Wasserquellen besitzt und mehr als 500 Personen beschäftigt.

Ihr Geschäft laut Konzernabschluss: „Motorsport und Gastronomie, Produktion und Vertrieb von Getränken, Ausübung des Baumeistergewerbes sowie Führung von land- und forstwirtschaftlichen Betrieben.“ Dem Magazin zufolge dürfte das Eigenkapital der Mateschitz-Privatfirma inzwischen rund 5 Milliarden Euro betragen.

Marktwert noch nicht mit eingerechnet
Der Marktwert der 49 Prozent an Red Bull ist da nicht eingerechnet. Dossier verglich dazu mit anderen großen Energydrinkfirmen: Der börsennotierte US-Konkurrent „Monster Beverages“ wird laut Finanzanalysefirma Morningstar im Schnitt mit dem neunfachen Jahresumsatz bewertet. Nach dieser Berechnung wäre Red Bull (Umsatz 2022: 9,68 Mrd. Euro) rund 88 Mrd. Euro wert, der Anteil der D&M rund 43 Mrd. Euro.

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