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Beim Fuhrpark der Obusse über Jahre gespart

Salzburg
11.05.2023 07:00
Über Jahre hat die Salzburg AG bei ihrem Fuhrpark gespart. Die Folge: Bis heute ist das Ausfallrisiko hoch.

An der aktuellen Fahrplan-Misere beim Obus hat das Material wenig Schuld. Das ist die gute Nachricht aus dem Kontrollamtsbericht zum Stadtverkehr. Die schlechte ist, dass das Material die Ursache für viele Probleme der vergangenen Jahre ist, und die Gefahr von Ausfällen nach wie vor hoch ist. Die Kontrollamtsprüfer schreiben in ihrem Bericht, dass „auch in den nächsten Jahren ein hohes systemisches Risiko besteht“.

Für die Obus-Krise 2018 war das veraltete Material jedenfalls der Auslöser. Die Ursachen liegen teils lange zurück, so wurde von 2006 bis 2008 kein einziger neuer Obus gekauft. Die Fahrzeuge von Anfang der 2000er-Jahre legten also zunehmend Rost an. Allein die Rostsanierung kostete von 2017 bis 2019 rund 1,5 Millionen Euro!

2018 führte Rost zur Obus-Krise und zu großer Aufregung. (Bild: Mayrhofer)
2018 führte Rost zur Obus-Krise und zu großer Aufregung.

Aus Fehlern gelernt: Reparaturvertrag für Busse
Ein Grund für die massiven Sanierungskosten: Ab Anfang der 2000er-Jahre schraubte die Salzburg AG die Nutzungsdauer der Busse von 15 auf 20 Jahre. Dass es da früher oder später Probleme mit dem Rost gibt, liegt auf der Hand. Aber auch die später bestellten Busse eines anderen Herstellers machten Probleme: Rumpfachsen, Kompressoren, Kardanwellen mussten saniert werden.

Reparaturkosten für die Busse dieses Herstellers im Jahr 2019: 1,46 Millionen Euro! Ein weiteres Problem: Ersatzteile waren von diesem Hersteller nur äußerst schwer zu bekommen.

Die Schäden an den Bussen sind saniert, das Ausfallsrisiko ist bis heute aber hoch, schreiben die Prüfer. (Bild: Scharinger Daniel)
Die Schäden an den Bussen sind saniert, das Ausfallsrisiko ist bis heute aber hoch, schreiben die Prüfer.

Die Krise 2018 sah in der Salzburg AG niemand kommen, auch die interne Kontrolle versagte. „Das Risiko zur Fahrzeug- und Mitarbeiterbereitstellung wurde massiv unterschätzt“, heißt es im Bericht. Besonders fatal: Aufgrund der damaligen Personalsituation und der Flottenzusammensetzung sei die Eintrittswahrscheinlichkeit des Risikos hoch gewesen, die Auswirkungen waren dann dementsprechend massiv.

Immerhin, aus den Fehlern wurde gelernt. Bei den 2019 neu gekauften Bussen wurde mit dem Hersteller ein Instandhaltungsvertrag – ausreichende Ersatzteile inklusive – für die Busse abgeschlossen.

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