Eine Studie unter muslimischen Schülern sorgt für Irritation unter den Betroffenen und Kritik durch die Muslimische Jugend (MJÖ). Jugendliche seien aus dem Unterricht geholt worden, um unter externer Aufsicht für die Erhebung der Uni Wien mit Aussagen wie „Es ist ekelhaft, wenn Homosexuelle sich küssen“ konfrontiert zu werden.
Die Studie* trägt den Namen „Effekte des islamischen Religionsunterrichts in Österreich“ und zielt auf die „Evaluierung des islamischen Religionsunterrichts in Österreich auf Basis mittels quantitativer Forschung gewonnener Ergebnisse“ ab.
Der Projektleiter ist Ednan Aslan. Er war bereits für die kritisierte „Islamlandkarte“ und die umstrittene Kindergartenstudie verantwortlich.
Studie „rassistischer Natur“
Die MJÖ fordert eine sofortige Einstellung der Studie und eine Stellungnahme. Grund sei die „rassistischen Natur“ der Studie. „Der tendenziöse Aufbau und die stigmatisierende Umsetzung scheinen bereits vorgefertigte Ergebnisse als Grundlage zu haben“, heißt es.
Frage an Schüler: „Mich stört der Anblick von behinderten Menschen“
Kritik gibt es auch an den Fragestellungen selbst. So finden sich zwischen Wissensfragen über den Islam auch unterschiedliche Formulierungen, die offensichtlich die Gesinnung der Schüler abklären sollen. Diese sollen auch entscheiden, wer in die Hölle kommt, und eine Einschätzung abgeben, ob Männer Schwächlinge seien, wenn sie keine Gewalt anwenden. „Mich stört der Anblick von behinderten Menschen“ lautet eine weitere Aussage, die bewertet werden soll. Eine weitere: „Wenn Frauen in der Öffentlichkeit Miniröcke oder freizügige Kleidung tragen, signalisieren sie sexuelle Bereitschaft.“
* Befragt werden sollen bei der Querschnittsstudie pro Gruppe rund 1000 Probanden. Ziel ist es laut offizieller Darstellung, „anhand des mittels Fragebogen erhobenen Wissens und der erhobenen Einstellung die Effekte des islamischen Religionsunterrichts in Österreich zu eruieren, was als Grundlage zu dessen Weiterentwicklung dienen soll“.
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