Auch am Donnerstag haben Aktivisten der Letzten Generation eine Klebeaktion in Wien durchgeführt. Und das, obwohl der Wirbel rund um einen Todesfall am Mittwoch noch nicht abgeflaut ist: Ein Patient in Niederösterreich war verstorben, ein Einsatzwagen der Wiener Berufsrettung soll durch die Klimaaktivisten aufgehalten worden sein. Diese wehren sich gegen die schweren Vorwürfe und betonen, kein Rettungsfahrzeug blockiert zu haben.
Am Donnerstag blockierten die Klimakleber die Schüttelstraße bei der Franzensbrücke in Wien-Leopoldstadt, den Inneren Mariahilfer Gürtel auf Höhe des Westbahnhofs sowie die Donaukanalstraße auf Höhe der Müllverbrennungsanlage Spittelau. Es kam zu Verzögerungen im Frühverkehr, die Polizei war vor Ort.
Nach einem dramatischen Todesfall sehen sich die Aktivisten indes mit harter Kritik konfrontiert: Am Mittwoch war ein 69-Jähriger in Schwechat zusammengebrochen. Ein Rettungsteam aus Niederösterreich war schnell vor Ort. Auch ein Rettungsfahrzeug aus Wien war im Einsatz, schaffte es aber aufgrund der Blockaden nicht, bis zum Patienten durchzudringen. Der Mann verstarb.
„Das ist nicht richtig“
Die Klimaaktivisten äußerten sich am Donnerstag via Twitter ausführlich zu dem Vorfall: „Menschen der Letzten Generation wird vorgeworfen, sie hätten sich geweigert, einem Einsatzfahrzeug Platz zu machen - das ist nicht richtig.“ So gebe es bei jedem Protest eine Rettungsgasse. Zudem habe es keine Anzeichen eins Notfalls gegeben. Der Mann sei weiters bereits vor Beginn des Protestes verstorben.
Vier Aktivisten angezeigt
Vier Mitglieder der Letzten Generation wurden jedenfalls angezeigt. Die Ermittlungen durch die Außenstelle Süd des Landeskriminalamts laufen unter Paragraf 89 StGB - „Gefährdung der öffentlichen Sicherheit“: „Wer vorsätzlich, grob fahrlässig oder fahrlässig unter den in §81 Abs. 2 umschriebenen Umständen eine Gefahr für das Leben, die Gesundheit oder die körperliche Sicherheit eines anderen herbeiführt, ist mit Freiheitsstrafe bis zu drei Monaten oder mit Geldstrafe bis zu 180 Tagessätzen zu bestrafen“, heißt es dort.
„Unsere Proteste stören den Alltag vieler Menschen, und diese Störung tut uns leid. Wir würden damit am liebsten sofort aufhören. Sobald die Regierung einen Plan vorlegt, wie wir gemeinsam überleben können, stellen wir unsere Proteste mit sofortiger Wirkung ein“, heißt es von der Letzten Generation auf Twitter weiter. Indes platzierten sich die Aktivisten in den Morgenstunden erneut mitten auf den Straßen, auf den Plakaten war etwa „Wir rasen in die Klimahölle“ und „100 km/h sind genug“ zu lesen.
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