Zum internationalen Tag der Pflege schlägt die Gewerkschaft Alarm: Aufgrund der Personalnot leide die Patientenversorgung. Die Schuld sieht Gewerkschafter Thomas Steurer vordergründig bei der Politik.
Die Fakten sind hinreichend bekannt: In den Vorarlberger Spitälern und Pflegeeinrichtungen ist der Personalmangel eklatant. Den heutigen „Tag der Pflege“ nimmt Thomas Steurer von der Gesundheitsgewerkschaft GÖD und Zentralbetriebsrat der Landeskrankenhäuser daher erneut zum Anlass, auf die drastische Lage hinzuweisen: „Die Pflege von Patienten leidet unter dem Zeitmangel der Beschäftigten. Leere Betten können nicht mehr belegt werden. Patienten müssen auf OP-Termine und Therapien immer länger warten. Und als Folge davon nehmen die Belastungen für Angehörige zu.“
Die Politik muss endlich die richtigen Entscheidungen treffen.
Thomas Steurer, Vorsitzender der Gesundheitsgewerkschaft GÖD und Zentralbetriebsrat der Landesspitäler
291 Betten können nicht belegt werden
Insgesamt seien in Vorarlberg 250 Stellen in der Pflege nicht besetzt. „Das führt dazu, dass 291 Betten in Spitälern und Heimen nicht belegt werden können.“ Die Schuld daran verortet Steurer vordergründig bei der Politik. Diese müsse „endlich die richtigen Entscheidungen treffen“. Die Hoffnung auf Besserung hält sich allerdings in Grenzen, zu lasch seien die bislang gesetzten Maßnahmen. Unter anderem müssten die Hebel bei der Ausbildung des gehobenen Pflegedienstes angesetzt werden.
Steurer ortet Nachholbedarf
„Die Ausbildungszahlen laufen dem tatsächlichen Bedarf hinterher.“ Die Fachhochschule, wo die gehobene Ausbildung künftig angesiedelt ist, könne den Bedarf der nächsten Jahre „bei weitem“ nicht decken. Der Gewerkschafter fordert deshalb, die dreijährige Ausbildung in den Krankenpflegeschulen nicht schon 2024 zu beenden, sondern noch fünf Jahre weiterzuführen. Nachholbedarf ortet Steurer auch bei der Bezahlung, weiters sollte die Ausbildung finanziell besser abgegolten werden.
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