Der heimische Rübenanbau findet mit 27.000 Hektar zum Großteil in Niederösterreich statt. Mit dem EU-Verbot der Beize haben die Landwirte nun das letzte wirksame Mittel gegen den Käfer verloren, betont Lorenz Mayr, Vizepräsident der Landeslandwirtschaftskammer. Anstelle von umweltschonenden und effizienten Mitteln fühlt er sich mit den Einschränkungen zurück ins Mittelalter versetzt.
Heimische Rübenbauern kämpfen derzeit einen fast aussichtslosen Kampf um den Fortbestand der heimischen Zuckerproduktion. Die Feldfrucht konnte bisher nahezu ohne Insektizide angebaut werden. Man hatte eine wirksame Beize, die - wie berichtet - heuer von der EU verboten wurde.
Mehr Umweltschaden, weniger Wirkung
Nun ist es so, dass trotz massivem Einsatzes der zugelassenen Pflanzenschutzmittel und trotz optimaler Bedingungen für die Zuckerrübe und gegen den Rübenrüsselkäfer - kalt und feucht - der Schädlingsdruck in der letzten Woche mit wärmeren Temperaturen immens gestiegen ist. Neben den wenig wirksamen Insektiziden, die die Umwelt weitaus mehr als die Beize belasten würden, darf man nur mehr mit Pheromonfallen in Kübeln kämpfen, betont Lorenz Mayr, Vizepräsident der Landwirtschaftskammer. 27.000 Hektar wurden in Niederösterreich heuer angebaut, der Kampf gegen den Käfer sei ein „Kampf gegen Windmühlen“.
Käfer sind Überlebenskünstler
Obwohl die rund 155.000 Fallen auf den Feldern ständig abgesaugt werden, überleben die Käfer. Unter anderem schwimmen sie aus den regenvollen Kübeln oder bilden sogar regelrechte „Räuberleitern“, berichtet der Bauernvertreter.
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