Italien schlägt Alarm:

Zahl der Schüler wird um eine Million schrumpfen!

Ausland
11.05.2023 17:54

Italien macht sich wegen des demografischen Rückgangs große Sorgen. Die Zahl der Schüler im Land wird im kommenden Jahrzehnt um eine Million schrumpfen, da die Geburtenrate stark sinkt, warnte Bildungsminister Giuseppe Valditara am Donnerstag. Die Zahl der Schüler wird in den nächsten 10 Jahren um bis zu 120.000 pro Jahr zurückgehen.

„Die Auswirkungen des Geburtenrückgangs auf die Schulen und das Bildungswesen sind deutlich sichtbar“, sagte Valditara in einer Videobotschaft an die Teilnehmer einer Konferenz zum demografischen Rückgang, die derzeit in Rom stattfindet. Die Zahl der Schüler werde in Italien von 7,4 Millionen im Jahr 2021 auf etwas mehr als 6 Millionen im Schuljahr 2033/34 sinken.

Italien kämpft gegen Abwanderung junger Menschen
Der starke Rückgang der Schüler könnte auch dazu führen, dass die Zahl der Lehrer von derzeit 684.000 auf 558.000 im Jahr 2033/34 sinkt, so Valditara weiter. Die Auswirkungen werden durch den so genannten „Brain-Drain“, d. h. die Abwanderung junger Menschen, die in Italien studiert haben und im Ausland bessere Chancen suchen, noch verstärkt, fügte der Minister hinzu.

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Es ist notwendig, Arbeitsumgebungen zu schaffen, die die Mutterschaft willkommen heißen und nicht benachteiligen.

Italiens Familienministerin Eugenia Roccella

Geburtenrate 2022 auf historischem Tiefststand
Wie das italienische Statistikamt ISTAT mitteilte, sank die Geburtenrate in Italien 2022 auf einen historischen Tiefststand von unter 400.000. Dies ist der 14. Jahresrückgang in Folge. Die Gesamtzahl der italienischen Bevölkerung ging um 179.000 Personen auf 58,85 Millionen zurück.

(Bild: stock.adobe.com)

Familienministerin Eugenia Roccella hob die Notwendigkeit hervor, die Arbeit der Frauen mit den familiären Verpflichtungen besser zu vereinbaren. „Alle Umfragen stimmen darin überein, dass italienische Frauen Kinder haben wollen, meistens zwei. Wenn dieser Wunsch nicht erfüllt wird, liegt das daran, dass sie sich vor die Alternative gestellt sehen, sich entweder beruflich zu verwirklichen oder Mutter zu werden“, erklärte die Ministerin. Es sei notwendig, Arbeitsumgebungen zu schaffen, die die Mutterschaft willkommen heißen und nicht benachteiligen.

Steuererleichterungen für Arbeitnehmer mit Kindern
An der Konferenz in Rom nehmen am Freitag auch Premierministerin Giorgia Meloni und Papst Franziskus teil. Der Heilige Vater hat in den vergangenen Jahren immer wieder vor dem„demografischen Winter“ im Westen gewarnt. Um Familien zu unterstützen, verabschiedete die Regierung Meloni letzte Woche ein Arbeitspaket, das eine Befreiung von den diesjährigen Steuern auf Lohnnebenleistungen für Arbeitnehmer mit Kindern bis zu einem Höchstbetrag von 3000 Euro pro Arbeitnehmer vorsieht.

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