Die gebürtige Burgenländerin Alexandra Beil ist seit vielen Jahren in der Organisation und PR internationaler Musikgroßproduktionen tätig. Nun organisiert sie am 4. Juni in London eine Benefiz-Show rund um den Elvis-Gitarristen James Burton, die mit Stars von Brian May über Rolling Stone Ronnie Wood bis hin zu Van Morrison gespickt ist.
Er spielte mit internationalen Größen wie Johnny Cash, John Denver, Roy Orbison, Elvis Costello oder den Everly Brothers. Er wurde 2001 in die Rock And Roll Hall Of Fame aufgenommen und mit einer Rede seines Bewunderers und Freundes Keith Richards, Gitarrist der Rolling Stones, bedacht. Unter den „100 Greatest Guitarists“ des renommierten Musikmagazins „Rolling Stone“ befindet er sich auf Platz 19 und hat sich mit seinem mannigfaltigen Gitarrenspiel auf weit über 1000 Alben verewigt - vor allem aber war James Burton Leiter von Elvis Presleys legendärer TCB-Band und federführend für den Erfolg in der Spätphase des „King“. Und dann gibt es noch die „James Burton Rock’n’Roll Foundation“, eine gemeinnützige Organisation, deren Einnahmen für Instrumente oder Musikunterricht an Kinder gespendet wird, denen die finanziellen Möglichkeiten dazu fehlen. Der Fokus liegt auf Schulen, Krankenhäuser und Sozialdienste.
Großes Staraufgebot
Nun laden Burton und sein langjähriger Freund Brian May, Gitarrist von Queen, am 4. Juni zu einem musikalischen Abend der Extraklasse im Londoner Palladium. Unter dem Banner „James Burton And Friends UK“ wird der in Nashville beheimatete 83-Jährige bei einem seiner vielleicht letzten Auftritte in Europa mit Stargästen wie eben May, Ronnie Wood, John Oates, Van Morrison, Albert Lee oder Jeff „Skunk“ Baxter in zwei je 75-minütigen Sets musizieren. Weitere große Namen waren geplant und in Verhandlung, aufgrund der Zeitknappheit aber nicht allzu leicht umzusetzen. Die Stars des Abends werden musikalisch weit über 60 Jahre zurückgehen und sämtliche Einnahmen gehen direkt an die Burton-Foundation. „2005 hatten wir erstmals die Idee, einen Abend mit all meinen Freunden und musikalischen Wegbegleitern umzusetzen“, wird Burton selbst zitiert, „ich will die Musik wieder in die Schulen zurückbringen.“
Ein ähnliches Fundraiser-Projekt von Burton fand bereits 2019 in Nashville statt. Damals mit dabei: u.a. Sammy Hagar, Vince Neil oder Joe Walsh von den Eagles. Das Event begeisterte Brian May so sehr, dass er es nun auch in England umsetzen wollte. Nach einer erzwungenen Pandemiepause holte er mit den Burtons für die Organisation eine langjährige Wegbegleiterin aus dem Burgenland an Bord. Alexandra Beil war anfangs für sämtliche PR-Aktivitäten rund um Burton, die James Burton Foundation und UK-Auftritte zuständig und wurde im Laufe der Vorbereitungswochen in die gesamte Organisation und Produktion eingebunden. In den letzten Jahren war sie verstärkt beratend zu Tantiemen-, Lizensierungs,- und Urheberrechtsthemen tätig und setzt sich für eine gerechte Entlohnung österreichischer Künstler ein. Durch ihr gutes Netzwerk zu Entscheidungsträgern innerhalb der Kulturbranche wäre es „für vor allem Musikorganisationen ratsam, im Interesse der Künstler auf europäischer und internationaler Ebene näher zusammenzurücken“. Als Burton und May um Hilfe baten, war die Musikliebhaberin aber sofort an Bord.
Viel Arbeit in kurzer Zeit
Mit dem Musikbusiness kam Beil schon früh in Berührung. „Meinem Onkel habe ich viel zu verdanken. Er hat mich als Kind zu Konzerten wie den Rolling Stones, Joan Baez oder Bob Dylan mitgenommen und mir sehr früh den wahren Wert authentischer Musik vermittelt.“ Mit 16 kam sie in das Umfeld von Aerosmith und zog später nach New York, um die ersten Erfahrungen im Tourmanagement zu machen. So konnte sie das Musikgeschäft von Grund auf kennenzulernen, um danach in den USA zu studieren. Für einige Monate arbeitete sie im Team des „H.O.R.D.E.-Festivals“, mit Künstlern wie Neil Young, Deep Purple und Lenny Kravitz. Das Package tourte durch 26 amerikanische Bundesstaaten und wurde rund 40 Mal aufgeführt. Zurück in Wien waren weitere Stationen die Organisation/PR und Medienbetreuung von Staatsbesuchen des Dalai Lama und Stephen Hawking. Zudem engagiert sie sich seit Jahren ehrenamtlich im Kulturbereich.
„Ich bin immer wieder mal in die Musikbranche zurückgekehrt, sie hat mich nie ganz losgelassen. Jetzt organisieren wir in kürzester Zeit dieses ambitionierte Projekt und es ist nicht immer einfach. James Burton ist Brian Mays größter Held. Seinetwegen wurde er Gitarrist und dementsprechend wichtig ist ihm ein schöner Ablauf der Veranstaltung. An dieser historischen Fundraiser-Show mitzuwirken und um das Vertrauen und die Loyalität von Mr. Burton und Sir May zu wissen, wahren Größen, die unglaublich bodenständig geblieben sind, ist wohl die größte Ehre meiner beruflichen Laufbahn und bestätigt, weshalb ich mich seit langem für die Bewusstseinsbildung und für das ,Brücken bauen‘ innerhalb der Musikbranche und den Menschen darin, einsetze“.
Die Organisation ist nicht nur aufgrund des immens knappen Zeitplans eine Herkulesaufgabe. Aufgrund der vielen Top-Stars, deren Managements und der Kommunikation zwischen Großbritannien und den USA, ist unheimlich viel abzuwickeln, bei dem zusätzlich die unterschiedlichen Zeitzonen zu berücksichtigen sind. „Es herrschte wegen des Zeitdrucks alarmierter Produktions- und PR-Modus, aber ich war mit viel Herzblut dabei, da meine Bewunderung für James Burton keine Grenzen kennt.“ Es gibt bei diesem Event auch keine Drittfirmen, die sich an den Einnahmen bereichern. Jeder Cent, der durch das Konzert hereinfließt, geht direkt an die James-Burton-Foundation, um möglichst vielen Kindern eine musikalische Ausbildung zu ermöglichen„, bekräftigt Beil. Künftig könnte sie sich das stargespickte Charity Event auch in einer großartigen Kulturhauptstadt wie Wien vorstellen. “Wien ist eine wunderbare Kulturstadt, eine Stadt der Musik, einige der besten Künstler kommen aus Österreich. Das würde auf jeden Fall gut passen."
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