Die lustigen Weiber

Frauenpower mit Witz und Verve in der Volksoper

Bühne
12.05.2023 16:03

„Die lustigen Weiber von Windsor“ feiern am Freitagabend schwungvolle Premiere an der Volksoper. Am 10. Juni gibt es eine „Krone“-Vorstellung mit tollen Ermäßigungen für unsere Leser.

(Bild: kmm)

Eigentlich sind es ja „Die lustigen Weiber von Wien“, die die Volksoper erobern. Denn die junge niederländische Regisseurin Nina Spijkers hat Otto Nicolais turbulente Oper von Windsor ins Wien um 1918 verlegt. In diese Zeit des Aufbruchs, als „die erste feministische Welle stattfand und der Kampf um das Wahlrecht geführt wurde“, erklärt Spijkers im „Krone“-Interview.

Eine Frau will wählen
Dadurch verleiht sie der Rolle der Anna, die von drei Verehrern umschwärmt wird, mehr Gewicht. „Ich fand es frustrierend, dass viel über ihren Kopf hinweg geredet wird, aber sie eigentlich nichts zu sagen hat“, so Spijkers. „Bei uns ist sie eine Frau, die sich dafür einsetzt, wählen zu können - sowohl politisch als auch privat.“

Regisseurin Nina Spijkers (Mitte) bei den Proben in der Wiener Volksoper. (Bild: Jenni Koller)
Regisseurin Nina Spijkers (Mitte) bei den Proben in der Wiener Volksoper.

Auch dem „Womanizer“ Falstaff, der gleich zwei verheirateten Frauen den Hof macht, die ihm eine ordentliche Lektion erteilen, verleiht sie mehr Tiefgang. „Im Jahr 1918 wird der Adel abgeschafft - das heißt Falstaff verliert seinen Titel, sein Ansehen, seine Hoffnung. Ich glaube, viele Männer können - gerade in unserer Zeit der feministischen Bewegungen - diese Angst vor Veränderung gut nachvollziehen.“

Oper mit sehr viel Witz
Die lustigen Weiber bringen also ganz schön viel Frauenpower auf die Bühne - aber vor allem sehr viel Witz. „Ich liebe es, wenn man wichtige Themen in Humor verpacken kann. Denn das Lachen öffnet Türen, die sonst vielleicht verschlossen blieben. Mit einem Lachen hört man auch leichter mal einer andere Meinungen zu“, ist die Regisseurin überzeugt. „Aber vor allem soll es ja ein fröhlicher Opernabend sein und kein Vortrag", schmunzelt sie.

Nina Spijkers selbst ist die Probenarbeit auch mit ganz besonderer Frauenpower angegangen: Erst vor Kurzem ist sie Mutter geworden - ihre zwei Monate alte Tochter war bei den Proben fast immer an ihrer Seite. „Als ich schwanger wurde, da habe ich Volksopern-Direktorin Lotte de Beer gefragt: Was machen wir jetzt? Und sie meinte nur: Wenn du das Stück machen willst, dann werden wir dafür sorgen, dass es auch mit einem Baby möglich ist“, erzählt Spijkers.

„Krone“-Vorstellung

Am 10. Juni findet eine eigene „Krone“-Vorstellung von „Die lustigen Weiber von Windsor“ statt, bei der Sie die Tickets ab sofort um 20% ermäßigt kaufen können - einfach Aktionscode KRONE auf der Bezahlseite eingeben.

„Natürlich ist es eine unglaubliche Herausforderung, ich stehe ständig im Konflikt mit mir selbst, habe oft ein schlechtes Gewissen“, gesteht sie. „Aber es bestärkt mich auch sehr als Mutter, vor allem als ,Working-Mum‘." Ein ganz besonderer Muttertag wird es morgen auf jeden Fall für sie!

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