Nach der öffentlichen Kritik des Wagner-Chefs und dem Vorstoß der ukrainischen Truppen in Bachmut scheinen im Kreml die Nerven blank zu liegen. „Putin kann sich das eigentlich nicht gefallen lassen“, sagt der Russland-Experte Gerhard Mangott. Und er erklärt, warum …
In Russland hatte ein Video auf Telegram für Wirbel gesorgt. Gepostet vom Chef der berühmt-berüchtigten Wagner-Gruppe, macht darin Jewgeni Prigoschin seinem Unmut Luft. Er spricht davon, dass der „glückliche Großvater“ möglicherweise ein „Volltrottel“ sei. Russland-Experte Gerhard Mangott erklärt im Talk mit Katia Wagner, dass damit nur der russische Präsident Wladimir Putin selbst gemeint sein kann: Er wird von der Opposition gerne als „Bunker-Opa“ bezeichnet.
Wladimir Putin
(Bild: APA/AFP/Sputnik/Mikhail KLIMENTYEV)
Sicherheitsapparat will sich um Kritiker „kümmern“ „Es gibt zweifelsohne Unruhe“, sagt Mangott. Das verbreitete Video zeige jedenfalls die Spaltung auch innerhalb des Krems. „Putin kann sich das nicht gefallen lassen. Wenn er das nicht schafft, zeigt das, dass er nicht mehr alles unter Kontrolle hat“, analysiert er. Der Sicherheitsapparat sei bereits beauftragt, „sich um Prigoschin zu kümmern“.
Jewgeni Prigoschin
(Bild: PRIGOZHIN PRESS SERVICE)
Noch keine Einkesselung Auch der Vorstoß der ukrainischen Armee würde den Kriegsverlauf verändern. Der würde nur deswegen gelingen, weil die russische Seite „zu wenig Personal und zu wenig Ausrüstung“ hätten. Die „weniger gut trainierten und ausgestatteten Reservisten haben den Vorstößen nichts entgegenzusetzen“, erklärt der Russland-Experte. Die Einkesselung sei aber „noch ein Stück weit weg“.
(Bild: krone.tv)
Wann startet die Gegenoffensive? Insgesamt glaubt Mangott, dass Bachmut „nur ein Nebenschauplatz“ sei. Die eigentliche Bodenoffensive werde eher in der Region Saporischschja in der Südukraine stattfinden. Obwohl der ukrainische Präsident Wolodimir Selenskyj sagt, dass die große Gegenoffensive noch dauern könnte, glaubt Mangott nicht so recht daran: „Das könnte eine Finte sein. Sie kann eigentlich jederzeit beginnen!“.
Den gesamten Talk mit Gerhard Mangott sehen Sie oben!
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