Vergebliche Suchen

Was tut das Land gegen den Mangel an Schulärzten?

Oberösterreich
15.05.2023 10:00

Ein Schuldirektor in Linz bittet, wie berichtet, die Eltern seiner gut 850 Schüler und Schülerinnen, bei der Suche nach einer neuen Schulärztin, einem neuen Schularzt mitzuhelfen, denn bisher waren die zwei Ausschreibungsversuche vergeblich. Doch was tut eigentlich das Land Oberösterreich gegen den grassierenden Ärztemangel bei der Schulgesundheit?

Der wachsende Mangel an Schulärztinnen und -ärzten, eingebettet in den zunehmenden allgemeinen Mangel an Medizinern (Pensionierungswellen auch hier!) war für die „Krone“ schon im Herbst 2022 einmal ein Thema. Damals hieß es seitens der Landespolitik: „Es ist im aktuellen Bundesregierungsprogramm festgehalten, dass es zu einer Aufwertung und Kompetenzerweiterung der Schulärzte kommen soll.“ Stand unbekannt. Zugleich arbeite das Land aktuell an einer Aufbesserung der finanziellen Möglichkeiten, nämlich im Pflichtschulbereich.

„Krone“ hat bei Haberlander nachgefragt
In der Zwischenzeit scheint sich, blickt man auf die Ausschreibungen durch die Bildungsdirektion (für die höheren Schulen) und des Landes Oberösterreich (vor allem für die Pflichtschulen), der Mangel schleichend weiter erhöht zu haben. Einige Landwirtschaftliche Berufsschulen finden sich dort als suchend und Pflichtschulen insbesondere in 13 aufgezählten Bezirken des Landes. Die „Krone“ hat bei der doppelt betroffenen Bildungs- und Gesundheitsreferentin Christine Haberlander nachgefragt, was denn getan werde, um mehr Interessenten als Schulärztinnen und Schulärzte aufzutreiben.

LH Thomas Stelzer (Mitte) und LH-Vize Christine Haberlander (re) bei einer Landtagssitzung. (Bild: © Harald Dostal / 2022)
LH Thomas Stelzer (Mitte) und LH-Vize Christine Haberlander (re) bei einer Landtagssitzung.

Sinkende Bereitschaft für Schulgesundheit
Die Antwort, Teil 1: „Der Fachkräftemangel betrifft alle Bereiche unserer Gesellschaft - und somit auch den wichtigen Bereich der Schulärztinnen und Schulärzte. Teil 2: “Auf ,Krone‘-Nachfrage informierte Gesundheitsreferentin LH-Stellvertreterin Christine Haberlander über die Planungen und den Stand der Gespräche: Wir stellen eine sinkende Bereitschaft von Ärztinnen und Ärzten fest, sich für die Schulgesundheit zu engagieren. Um eine akute Mangelsituation zu vermeiden, befinden sich die Gespräche über die Honorarerhöhungen auf einem guten Weg. Wir sind auf der Zielgeraden." Tatsächlich ist beim Gemeindebund eine Erhöhung des Kostenersatzes für Schulärzte in den Pflichtschulen demnächst Thema.

Pflichtschulen betreffen auch das Land
Begleitet wurde diese Stellungnahme mit einem Hinweis auf eine Rede des ÖVP-Landeshauptmanns im Landtag  über die aufgeteilten Kompetenzen: „LH Thomas Stelzer verwies in der letzten Sitzung des Landtags am 11. Mai darauf, dass für den Bereich Bundesschulen die Zuständigkeit in der Bereitstellung von Schulärztinnen und Schulärzten und somit die Attraktivierung der Rahmenbedingungen beim Bund liegt. Im Bereich der Pflichtschulen liegt sie bei den Gemeinden als Schulerhalter, somit kann das Land OÖ die Rahmenbedingungen mitgestalten.“

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