In Mauthausen

Kampf gegen die Dauersperre der „Todesstiege“

Oberösterreich
14.05.2023 10:00

Einer der wichtigsten Schauplätze des KZ-Memorials in Mauthausen ist seit dem Jahr 2018 gesperrt. Niemand darf die 186 Stufen begehen, über die einst die KZ-Häftlinge bis zu 50 Kilogramm schwere Gesteinsbrocken aus dem Granitsteinbruch hinaufschleppen mussten. Der Grund sind letztlich ungelöste Haftungsfragen: Wer ist verantwortlich, wenn sich dort jemand verletzt?

Wie lange bleibt diese Einschränkung des Gedenkens noch aufrecht? Im September 2019 gab es eine einstimmige Landtagsresolution für eine Änderung des Denkmalschutzgesetzes und des Haftungsrechts. auch wegen der „Todesstiege“ in Mauthausen.  „Historisch so wichtige Erinnerungsstätten sollen weiterhin öffentlich zugänglich sein und nicht wegen Ö-Normen oder anderen Vorschriften gesperrt werden müssen. Da wäre etwas mehr Hausverstand im Gesetz angebracht“, sagten Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP) und LH-Vize Manfred Haimbuchner (FPÖ) damals gemeinsam.

Blick auf die gesperrte „Todesstiege“ in Mauthausen. (Bild: Kneifel)
Blick auf die gesperrte „Todesstiege“ in Mauthausen.

Es geht auch um andere Baudenkmäler
Konkret geht es um die Verankerung von Haftungsbeschränkungen für den Besuch von Denkmälern. „Es ist den Menschen doch zuzutrauen, vor die eigenen Füße zu schauen“, meint Gottfried Kneifel vom ÖVP-nahen Institut Wirtschaftsstandort Oberösterreich, der damals die Resolution initiiert hat. Das gelte nicht nur für die „Todesstiege“, sondern überhaupt für historische Bauwerke wie auch Burgen, Ruinen, Trassenstücke der ehemaligen Pferdeeisenbahn und ähnliche Objekte. Es ist also nicht nur ein Problem der „Todesstiege“.

Unverzichtbar für die Vermittlungsarbeit“ 
Kneifel fordert von Oberösterreichs Grünen-Chef Stefan Kaineder, auf das grün geführte Justizministerium entsprechend einzuwirken. Dort sei nämlich die Blockade. Zuletzt hat SPÖ-Nationalrätin Sabine Schatz einen Antrag auf Aufhebung der Sperre der „Todesstiege“, die auch nach Ansicht de Mauthausen Komitees Österreich „absolut unverzichtbar für die Vermittlungsarbeit“ sei. Schatz sieht den Innenminister da in der Pflicht. Mehr zur Zwangsarbeit in den Steinbrüchen finden Sie hier

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