„Die lustigen Weiber“

Die Volksoper zeigt, wie man Männer domestiziert

Nachrichten
14.05.2023 16:08

Premiere in der Volksoper für Otto Nicolais „Lustige Weiber von Windsor“. Ein fröhlich-unterhaltsames Spektakel, skurrile Charakterstudien inklusive!

Sie treiben’s bunt, diese Weiber von Windsor, kämpfen um Macht im Haushalt und wie man Männer domestiziert. Hier aber auch um ihr politisches Wahlrecht - 1918 steht auf dem hübschen, mit Putten und Karyatiden geschmückten Bühnenportal. Sie sind verkappte Revolutionärinnen im historischen Kostüm (Jorine van Beek):

(Bild: © Barbara Pálffy / Volksoper Wien)
(Bild: © Barbara Pálffy / Volksoper Wien)

Wilde Weiberjagd
Nina Spijkers inszenierte für die Volksoper Otto Nicolais, 1849, also 44 Jahre vor Verdis „Falstaff“ entstandene komisch-fantastische Oper „Die lustigen Weiber von Windsor“ als turbulenten, feministischen Zirkus, der das Publikum entzückte. In Rae Smiths reizvollen Bühnenbildern entfesselt die Regie eine wilde Jagd der Weiber nach dem versoffenen alten Verführer Sir John Falstaff. Schade nur, dass sie im Finale die mystische Rieseneiche, unter der Sir John verprügelt wird, ausgespart hat.

(Bild: © Barbara Pálffy / Volksoper Wien)

Tempo und Witz
Ben Glassberg führt das Volksopernorchester mit Tempo, Geschmack und Freude am Witz, wenn auch mitunter „operettenhaft“. Martin Winkler musste nach einer Stimmbandentzündung seinen kraftvollen Bassbariton etwas schonen. Ein sympathisches „Opfer“ Falstaff, das den anderen hier den Vortritt lässt. Stimmlich und als entfesselte Komödianten überzeugen die Ehepaare Reich (Stephanie Maitland, Aron Pendleton) und Fluth (Stephanie Maitland, Daniel Schmutzhard). Ausgezeichnet die jungen Liebenden Anna und Fenton (Lauren Urquhart, YunHo You). Skurrile Charakterstudien bieten Alexander Fritze und Carsten Süss.

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