Der zunehmende Autoverkehr, die steigende Zahl der Radfahrer und die Tatsache, dass die Menschen immer mobiler werden, sorgen für eine Vielzahl von Problemen. Konflikte im Straßenverkehr, die Abgasbelastung für die Anwohner und der Verkehrslärm sind zu Problemen geworden, die immer mehr Menschen betreffen. Deshalb hat der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) nun ein Instrument geschaffen, mit dem die Bürger jene Stellen in ihren Gemeinden eintragen können, wo es Verkehrsberuhigungsmaßnahmen geben sollte.
„Die Homepage ist seit knapp zwei Wochen online und wir haben österreichweit schon mehr als 4000 Einträge“, sagt Christian Gratzer vom VCÖ. Bis Ende Mai kann man Probleme noch melden.
Besonders viele Ideen für Linz
Allein in Oberösterreich wurden schon 342 Einträge gemacht. Die meisten davon nicht ganz überraschend im Großraum Linz, mit 108. In der Landeshauptstadt selbst scheint es vor allem in der Innenstadt viel Verbesserungsbedarf zu geben. 66 Einträge findet man hier. Bemängelt werden nicht eingehaltene Tempolimits, zu enge Radwege und Stopp-Schilder, die offenbar „übersehen“ werden. Anregungen von Autofahrern sind selten zu finden. Auch in Wels scheint es zu hapern. Gleich 50 Einträge sind hier aktuell online vermerkt. Die Welser Anliegen sind denen in Linz sehr ähnlich.
Gemeinden erhalten Ergebnisse
Aber auch in den ländlichen Gebieten sind zahlreiche Einträge zu finden, etwa im Mühlviertel oder auch im Salzkammergut. Was geschieht letztlich mit den gesammelten Einträgen? „Am Ende werten wir alle aus und schicken die Einträge dann natürlich anonymisiert an die Gemeinden, damit sie auch sehen, wo es womöglich Probleme gibt“, sagt Christian Gratzer.
Für ihn haben die Kommunen dann sehr genaue Informationen, wo es Problemstellen gibt. Wie groß das Interesse an dieser Bürgerbeteiligung ist, zeigt auch die Tatsache, dass einige Gemeinden die Homepage des VCÖ auf ihrer Seite verlinkt haben.
„Krone-OÖ“-Kommentar: Der Mut zum Selbsttest
Der Straßenverkehr, aber auch die Konflikte zwischen Autofahrern, Radfahrern und Fußgängern, sind eine der großen Herausforderungen unserer Zeit. Eine echte Lösung wurde bisher nicht gefunden. Auch, so könnte man vermuten, weil der politische Mut oder gar der Wille fehlt. Ein Ansatz wäre vielleicht einmal, wenn sich die Politiker selbst in die Öffis und aufs Rad setzen oder auch mehr zu Fuß gehen, um die Probleme hautnah zu erleben - und das nicht nur schnell einmal für ein Foto, sondern über mehrer Tage. Denn wenn man ein Problem direkt serviert bekommt, steigt meist auch das Verständnis.
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