Bienen in Not

Nasskaltes Wetter bereitet den Imkern Sorgen

Salzburg
15.05.2023 13:30

Honigbienen ziehen viele Salzburger Imker in ihren Bann. Doch sie brauchen viel Zuwendung und sind in Gefahr.

Unsere Bienen sind für uns wie ein Schoßhund“, sagt Wolfgang Sützl aus Elixhausen. Was er damit meint? „Meine Frau und ich verhätscheln sie und verbessern ihre Möglichkeiten zum Überleben“, erklärt er und spricht damit vielen Salzburger Bienenzüchtern aus der Seele. „Imkern ist viel Arbeit“, ergänzt Katharina Sützl. Im Gegenzug für die gute Pflege bekommt das Imkerpärchen Honig, das es zum Kauf anbietet. Wie 2800 Kollegen in ganz Salzburg spricht auch das Ehepaar von einer wahren Leidenschaft, die es für die Bienen empfindet. „Uns fasziniert einfach, wie ein Bienenstaat funktioniert. Das ist sensationell. Jede Biene lebt und stirbt für ihr Volk“, sagen die beiden Elixhausener.

Der Elixhausener Imker Wolfgang Sützl kümmert sich bereits seit 14 Jahren um Honigbienen. (Bild: Tröster Andreas)
Der Elixhausener Imker Wolfgang Sützl kümmert sich bereits seit 14 Jahren um Honigbienen.

Bienen sollen resistent gegen Varroamilbe werden
Seit 14 Jahren imkern sie gemeinsam. 30 Völker sind inzwischen ihre „Schoßhunde“. Imker sind umso wichtiger, seit die vor rund 40 Jahren eingeschleppte Varroamilbe die Honigbienen schwächt und langsam umbringt. Viele Imker wollen weg von der chemischen Milbenbekämpfung. Auch die Sützls haben sich der Zucht von varroatoleranten Honigbienen verschrieben.

Dieses Frühjahr ist eine schwierige Zeit für die Bienen in Salzburg: Das nasskalte Wetter behindert die Nahrungssuche. (Bild: Tröster Andreas)
Dieses Frühjahr ist eine schwierige Zeit für die Bienen in Salzburg: Das nasskalte Wetter behindert die Nahrungssuche.

Das anhaltend hohe Interesse Tausender Salzburger für die Imkerei bestätigt Thomas Renner, Geschäftsleiter des Imkerhofs Salzburg in Koppl und Sprecher des Landesvereins für Imkerei und Bienenzucht in Salzburg. „Vor allem die Kleinimker haben eine irrsinnige Emotion für ihre Bienen.“ Die vergangenen Jahre brachten einen Strukturwandel im Imkerverein mit sich, beschreibt Renner. Es gebe viele Ältere und viele Jüngere und immer mehr Frauen. Das Klischee vom „alten, grün angezogenen Mandl“ sei Vergangenheit.

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Vor allem die Kleinimker haben eine irrsinnige Emotion für ihre Bienen. Leider greifen wegen der Teuerung viele Menschen zu gepantschtem Honig.

Thomas Renner, Sprecher des Landesvereins für Imkerei und Bienenzucht

Dieses Frühjahr ist eine schwierige Zeit für die Bienen in Salzburg: Das nasskalte Wetter behindert die Nahrungssuche. Und auch die Imker spüren ein neues Problem: Die Teuerung lässt laut Imkersprecher Renner mehr und mehr Menschen zu billigem, gepanschtem Mischhonig aus dem Ausland greifen. Ein Kilogramm Salzburger Honig kostet im Imkerhof heuer 17,90 Euro.

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