Einkommensschwache belasten das Klima weniger, spüren aber stärker die Folgen der Umweltverschmutzung. Ein Ökobonus soll nun Abhilfe schaffen.
Armutsbetroffene sind auch vom Klimawandel stärker betroffen als einkommensstarke Gruppen. Das ist nicht nur global gesehen so, sondern auch regional. Während der weltweite Klimawandel Entwicklungsländer viel stärker als Industrieländer trifft, tragen auf nationaler Ebene Einkommensschwache weniger zur Klimakrise bei, bekommen aber die Auswirkungen der Umweltbelastungen wie Luftverschmutzung, Hitze, Überschwemmungen und Dürre deutlicher zu spüren. Je geringer die Haushaltseinkommen, desto höher der Anteil von Wohnen, Energie und Lebensmitteln am Haushaltsbudget. Genau diese drei Posten sind von der Inflation am stärksten betroffen.
Bessere Treffsicherheit bei Klimamaßnahmen
Die Armutskonferenz fordert daher, dass die Belastung einkommensschwächerer Haushalte durch den Klimawandel durch einen einkommensabhängigen Ökobonus ausgeglichen werden soll. Dieser sozial gestaffelte Zuschlag soll aus einem Ökobonus, einem Heizkostenzuschuss für einkommensarme Personen und einem Kinderzuschlag bestehen. Damit könne man den Anteil der von Armutsgefährdung betroffenen Haushalte um rund 28 Prozent verringern, rechnet die Hilfsorganisation vor.
In einer Studie für das Sozialministerium wird bei klimapolitischen Maßnahmen, die sich an Personen oder Haushalte richten, ebenfalls eine bessere Treffsicherheit empfohlen. Klimabezogene Förderungen, Beratungsangebote, Steuern und Abgaben sollen nach Einkommen gestaffelt sein.
WIFO-Chef für „teuerungsfeste“ Maßnahmen
WIFO-Chef Gabriel Felbermayr sprach sich in der „Krone“ am Sonntag als Maßnahme gegen steigende Armut dafür aus, Arbeitslosengeld und Sozialhilfe teuerungsfest zu machen, sie also zu erhöhen.
Die Grünen setzten schon länger auf dieses Thema. „Im Kampf gegen Teuerung und Klimakrise ist die Energiewende ein zentraler Baustein, denn die Sonne schickt keine Rechnung“, betont Umweltminister Leonore Gewessler. „Unser Thema ist der Klimaschutz. Neben der sozialen Gerechtigkeit darf man diese beiden Dinge nicht gegeneinander ausspielen“, sagte auch die grüne Klubobfrau Sigi Maurer.
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