Vor den digitalen Augen rot-weiß-roter Prüfer klickten in Athen für Pilotenanwärter bei ihren Theorietests die Handschellen. Sie erhielten per Minikameras und Mikros die Antworten.
Monatelang waren die griechischen Behörden den Betrügern auf der Spur – eine offensichtlich verärgerte „Ex“ eines Verdächtigen hatte Alarm geschlagen. Nach umfangreichen Ermittlungen mit Lauschangriffen und Observierungen schlugen die Behörden vor wenigen Tagen in Athen zu. Und dies vor den digitalen Augen österreichischer Experten.
Austro-Ermittler überwachten den Saal
Die Mitarbeiter der rot-weiß-roten Zivilluftfahrtbehörde hatten im Rahmen einer europäischen Kooperation die Fragen für die zwei griechischen Piloten-Anwärter aus der Ferne übermittelt – und den Prüfungssaal per Internetkameras überwacht. Doch nach wenigen Minuten stürmten Polizisten den Raum und führten die Prüflinge ab. Zur Verwunderung der in Österreich sitzenden Experten.
Was diese nämlich nicht ahnten: Die zwei verdächtigen Pilotenanwärter waren mit Minikameras in den Ärmeln und Mikrofonen ausgestattet. Über die sie in Folge die richtigen Antworten zu den Fragen aus Österreich übermittelt bekamen.
Drei weitere Verhaftungen
Zeitgleich kam es nahe Athen zu weiteren drei Verhaftungen: Die Polizei nahm die Ausbildner der Pilotenanwärter fest, die sprichwörtlich am anderen Ende der Leitungen saßen und die Antworten übermittelten. Wofür die von Griechenland offiziell eingesetzten Verdächtigen (70, 69 und 43 Jahre) zusätzlich bis zu 8000 Euro pro Prüfling kassiert haben sollen.
Piloten mit gefälschten Zertifikaten im Dienst
Laut griechischer Exekutive müsse man davon ausgehen, dass aktuell in der Zivilluftfahrt mehrere Piloten mit ergaunerten Zertifikaten den Himmel unsicher machen. Denn die Betrügerbande agierte nachweislich bereits über ein halbes Jahr. Derzeit prüft man an die 20 Prüfungsverfahren.
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