Album-Release-Konzert

Die Mayerin: „Ich bin so viel mehr als nur lieb!“

Mit ihrem neuen Album „Liebe“ begibt sich „Die Mayerin“ auf neues Terrain. Einen Vorgeschmack gibt es am 19. Mai beim Album-Release-Konzert im Kulturzentrum Eisenstadt.

Neuer Sound, neuer Look, neue Band: Wer glaubt, dass es in ihrem Album „Liebe“ (erscheint am 23. Juni) um romantisch-verträumte Beziehungskisten geht, wird überrascht sein. „Die Mayerin“ schlägt damit nämlich nicht nur poppige Töne an, sondern zeigt erstmals Seiten von ihr, die man bislang nicht kannte. „Ich bin kein Mauerblümchen, auch wenn das viele glauben“, sagt sie und erzählt von der Zusammenarbeit mit Michael Klimas, dem Sänger und Produzenten der „Söhne Mannheims“, den sie backstage bei einer ORF-Show kennenlernte. 

Kontrolle ist ihr zuwider
Um die Schubladen, in die sie bislang gesteckt wurde, zu sprengen, musste die Singer-Songwriterin aus Wimpassing an der Leitha Mauern niederreißen, auch jene, die sie selbst gebaut hat. „Die Letzten werden die Ersten sein“ singt sie beispielsweise in ihrer aktuellen Single „Die Ersten“, und spricht damit jene Menschen an, die sich selbst in ihren eigenen Schatten stellen oder von anderen an den Rand gedrängt werden.

Die künstlerische Triebfeder der Mayerin ist ihre Freiheitsliebe: „Die vergangenen drei Jahre schränkten uns alle massiv ein und verstärkten meinen Schrei nach innerer Freiheit“, gibt sie sich selbstbewusst und durchaus politisch. 

Die Arbeit in ihrer psychologischen Praxis hat sie zurzeit ziemlich reduziert.

(Bild: Caterina Hoffmann)

Ich werde mich nicht anpassen, nur weil es andere mir vorschreiben.

Singer/Songwriterin „Die Mayerin“

Doch auch die gegenwärtige Situation stimmt sie nachdenklich: „Unsere Gesellschaft ist gerade so weit weg von Freiheit und Liebe und so nah an Kontrolle, dass mir ganz mulmig wird“, sagt die feinfühlige Burgenländerin und nennt als Beispiel die schleichende Installierung der künstlichen Intelligenz. Diese neue Welt aus standardisierten Algorithmen spiegle sich auch in der Musikbranche wider.

„Ich will meine Songs nicht schubladenmäßig schreiben, um in irgendwelche Special-Playlists zu kommen, sondern um Menschen zu berühren und sie mit ihrer Lebendigkeit in Verbindung bringen. Nur dann ist eine positive Weiterentwicklung möglich.“

„Songwriten ist für mich das Schönste im kreativen Prozess. Ohne das würde ich eingehen“, sagt die Wimpassingerin.

(Bild: Caterina Hoffmann)

Neue Wege
Ihr selbst scheint das gelungen zu sein. Ihre bald erscheinendes Album „Liebe“ ist nicht nur ein Bekenntnis zu ihren Werten und allen Facetten ihrer Persönlichkeit, sondern auch ein Appell, einengende Ketten, die einem durch Erziehung, Konventionen und Glaubenssätze auferlegt wurden, zu sprengen. „Ich persönlich habe mich von meinem Perfektionismus und meiner Gefälligkeit befreit. Jetzt überlege ich nicht mehr, ob meine Lieder jemand anderem gefallen, sondern mache einfach mein Ding!“ 

Damit verlässt „Die Mayerin“ zwar die sichere Komfortzone, doch diese Erfahrung ist es ihr wert, weil sie ganz sie selbst sein will. Schaffen kann das jeder, egal wie alt man ist. Es geht nämlich nicht darum, sein Leben grundlegend zu ändern, sondern sich etwas zu trauen und neue Wege zu gehen. „Oft reicht schon ein neuer Haarschnitt, zu dem einem bisher der Mut fehlte, oder die Entscheidung, den Sonntagnachmittag nicht vorm Fernseher zu verbringen, sondern auf einem Berg. So gewinnt man völlig neue Perspektiven.“

Wer sich inspirieren lassen möchte, hat am Freitag Gelegenheit dazu. Da gibt „Die Mayerin“ ab 19:30 Uhr ihr Album-Release-Konzert im Kulturzentrum Eisenstadt