Trotz großer Proteste geht die Tierquälerei auch in der neuen Urlaubssaison weiter: Nach wie vor müssen in südlichen Urlaubsländern Esel Tag für Tag Hunderte Touristen tragen - und das meist bei sengender Hitze. Die „Krone“-Tierecke appelliert, diese Tierquälerei nicht zu unterstützen und auf Attraktionen dieser Art zu verzichten.
In den Ferien besuchen Hunderttausende Urlauber die Mittelmehrregion, griechische Inseln wie Rhodos oder Santorin sind besonders beliebt. Den meisten Touristen entgeht allerdings das offensichtliche Leid vieler Tiere, das sich dort abspielt. Um die steilen Hügel zu erklimmen, lassen sich viele Inselbesucher von Eseln durch die Gegend tragen. Ob Kinder oder Erwachsene - im Minutentakt werden die Tiere die oft engen Wege und rutschige Stufen hinaufgetrieben.
Keine Gewichtskontrolle
Ein Esel wiegt rund 450 Kilo und sollte nicht mehr als 20 Prozent des eigenen Körpergewichts tragen müssen. Daher hat das zuständige Ministerium eigentlich 2018 verboten, Touristen zu transportieren, die über 100 kg wiegen. In der Praxis hält sich jedoch kaum jemand dran. Auch die Anzahl der Ritte pro Tag wird zumeist nicht beschränkt, was zu einer massiven Erschöpfung führt.
Kritischer Gesundheitszustand
Etliche Esel haben offene Wunden, in denen sich Fliegen sammeln. Sättel und Geschirre reiben das Fell und die Haut der Tiere auf. Die Arbeit als „Esel-Taxi“ ist unter diesen Umständen mit akuten Schmerzen verbunden! Viele der Tiere wirken allgemein mager und verwahrlost. Die medizinische Betreuung der Tiere scheint keine Priorität zu haben - trotz regelmäßiger behördlicher Meldungen durch lokale Tierschützer.
Misshandlungen an der Tagesordnung
Ein Training zum Aufbau der für das Lastentragen nötigen Muskulatur bekommen die Esel nicht. Um zu tun, was die Besitzer von ihnen wollen, werden die Tiere in ihrem Willen gebrochen, oft geschlagen oder anders misshandelt, bis sie gehorchen. Zwischen ihren Einsätzen werden sie angekettet und erfahren nur selten artgerechte Haltung.
Vernachlässigt und geschunden
Die Tiere werden nicht nur mangelhaft mit Futter und Wasser versorgt, die Haltungsbedingungen sind auch ganz allgemein eine Schande, weiß „Vier Pfoten“ Kampagnenleiterin Veronika Weissenböck: „Das sind wirklich furchtbare Zustände: Es gibt weder tierärztliche Vorsorgeuntersuchungen noch Impfungen, geschweige denn ein adäquates Parasitenmanagement. In der Wintersaison werden die Tiere dann völlig vernachlässigt und sich selbst überlassen. Diese Situation hat sich auch durch Beschränkungen im Zuge der Corona-Pandemie noch verschärft.“
Sagen Sie Nein!
Jede einzelne Urlauberin und jeder einzelne Urlauber kann jedoch entscheiden, bei solchen fragwürdigen Tourismusattraktionen nicht mitzumachen. „Die Tiere büßen für unsere Bequemlichkeit und für ein paar Urlaubsfotos ihre Gesundheit und ihre Lebensqualität ein. Das muss nicht sein. Wir appellieren an alle, Nein zu Tierquälerei und Ausbeutung im Urlaub zu sagen“, so Weissenböck abschließend.
Auch der „Verein gegen Tierfabriken“ (VGT) möchte auf die Qual der Esel aufmerksam machen. Aktivistin Lena Remich: „Mit ‘Tradition‘ haben diese Esel-Taxis nichts zu tun. Viele Tiere leiden und werden ohne Rücksicht auf ihre Bedürfnisse oder ihren Gesundheitszustand als reine Urlaubsattraktion genutzt. Urlaub auf Kosten der Tiere ist keinesfalls zeitgemäß!“
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