Wie man junge Menschen für die Arbeit begeistern kann, zeigt das Beispiel von Spar. Lehrlingen wird im Rahmen eines Projekts Großes zugetraut: 50 Tiroler Spar-Lehrlinge waren in ihren Märkten „Chef für einen Tag“ und sammelten dabei wertvolle Erfahrungen.
„Aus Lehrlingen, die viel dürfen, werden Mitarbeiter, die viel können.“ Diesem Leitspruch ist der Lebensmittelhändler Spar gefolgt und hat seine Auszubildenden in eine fordernde Situation gesteckt: 50 junge Menschen im dritten Lehrjahr durften für einen Tag in „ihrer“ Filiale Chef sein – als Leiter einer Abteilung oder gleich des gesamten Marktes. Auf die verantwortungsvolle Aufgabe wurden die Lehrlinge natürlich vorbereitet: Im Vorfeld standen ein Workshop sowie zwei bis drei Wochen Vorbereitungszeit auf dem Programm. Zu sehen, wie ein Chef arbeitet, war für die Lehrlinge eine wertvolle Erfahrung: „Es war toll, die andere Seite zu sehen“, resümiert Marvin Michael Hübner (20).
Abteilungsleiter-Luft schnuppern zwischen Bananen und Kartoffeln
Der Stolz ist allen Verantwortlichen und auch den Lehrlingen selbst anzumerken. „Die Marktleitung war sehr stolz auf mich, das hat mich wirklich gefreut“, strahlt Selina Hochkogler vom Spar-Markt in St. Johann. Und auch Marvin nimmt einen ganz besonderen Augenblick aus seinem Tag als Chef mit: „Der schönste Moment war, als mir ein Kunde gesagt hat, dass er noch nie so einen schönen Spar-Markt gesehen hat“, strahlt er. Die 18-jährige Julia Mikic war im April einen Tag lang für die Obst- und Gemüseabteilung im Fügener Spar verantwortlich. Ihre Erfahrungen schildert sie im Interview.
„Krone“: Warum hast du dich für eine Lehre als Einzelhandelskauffrau entschieden?
Julia Mikic: Mir hat es in der Schule nicht mehr gefallen. Ich wollte Geld verdienen und selbstständiger werden.
Zur Vorbereitung auf den Tag als Leiterin gab es noch einen Workshop. Wie war das für dich?
Die Chefinnen haben auf Augenhöhe mit uns gesprochen und nicht einfach Anweisungen gegeben, das war wirklich sehr angenehm.
Das Schwierigste war, auf mich alleine gestellt zu sein und die Verantwortung für die Schnupperlehrlinge der Abteilung zu übernehmen.
Spar-Lehrling Julia Mikic
Danach hattet ihr einige Wochen Zeit, euch vorzubereiten. Was hast du dafür gemacht?
Mit der Marktleitung bin ich die Kennzahlen zu Verderb und Ist-Zustand durchgegangen, damit ich mich auskenne. Von der Abteilungsleitung habe ich erfahren, wie Inventur, das Checken der Lagerbestände und Bestellungen ablaufen, damit später alles klappt.
Welche Hürden gab es?
Das Schwierigste war, auf mich alleine gestellt zu sein und die Verantwortung für die Schnupperlehrlinge der Abteilung zu übernehmen. Sie zu beschäftigen war sehr ungewohnt für mich.
Wie haben denn die Kunden auf dich reagiert?
Am selben Tag hat ein anderer Lehrling die Marktleitung übernommen. Den Kunden hat es gut gefallen, dass wir das dürfen.
Ist dann letztlich auch alles gut gegangen?
Es war zwar ungewohnt und eine Challenge, aber es hat alles funktioniert.
Möchtest du später eine Abteilung oder Filiale leiten?
Seit dem Versuchstag kann ich mir gut vorstellen, die Obst- und Gemüseabteilung zu leiten. Diesen Bereich sehen Kunden gleich am Eingang und er gibt ihnen ein gutes Gefühl beim Einkaufen, dafür wäre ich gerne zuständig.
Was brauchst du auf dem Weg bis dahin noch?
Zuerst steht die Top-Verkäufer-Prüfung der Spar-Akademie für mich an. Außerdem muss ich die Scheu davor verlieren, Aufgaben an andere zu verteilen, weil das als Abteilungsleiterin dazugehört.
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