Rapid gehört nur auf Platz fünf in Österreich. Der Trainer ist in der Zwickmühle, aber außer Diskussion. Vertrauen wurde verspielt - jetzt ist Katzer gefordert. Eine Kolumne von Rainer Bortenschlager.
„Wir haben die Schnauze voll!“ Die „Verabschiedung“ der Rapid-Fans in Favoriten war unüberhörbar. Die Stimmung ist – wieder einmal – gekippt. Wochenlang fieberte Grün-Weiß dem Cupfinale entgegen. Der Titel-Traum platzte. Jetzt das 1:3 im Derby. Ernüchternder geht’s immer.
Tabellen-Platz 4, 5 oder 6 – das ist zumindest emotional schon völlig egal!
Nur ein Sieg gegen Top-Vier-Teams
Rapid hat gegen Salzburg 19 Spiele nicht mehr gewonnen, wartet elf Wiener Derbys auf einen „Dreier“ und blieb gegen Sturm zehnmal in Folge sieglos. In dieser Saison wurden aus den Top 4 auch nur der LASK einmal geschlagen, daher bisher nur sechs von 42 möglichen Punkten geholt.
Schonungsloser kann man das grün-weiße Mittelmaß nicht aufzeigen.
Das passt zu dieser Chaos-Saison mit Vaduz-Blamage, Präsidiums-Rücktritt und Trainerwechsel. Die Aufbruchsstimmung, für die Neo-Boss Alexander Wrabetz und „Fußball-Gott“ Steffen Hofmann als Geschäftsführer sorgen sollten, ist vorbei. Und Trainer Zoki Barisic steckt in der Zwickmühle. Die Qualität seiner Spieler würde der „Menschenfänger“ ohnehin nie kritisieren. Jetzt schon gar nicht, weil er die Verpflichtungen als Sportdirektor auch mitzuverantworten hatte. Doch auch dem 52-Jährigen gelingt es nicht, die (zumindest in der Vergangenheit vorhandenen) Stärken von Druijf, Kerschbaum, Greil, Bajic und Co. herauszukitzeln.
Aber bei Rapid blitzt nach wie vor nur in zu wenigen Phasen eine Spielidee durch. Mit 1,33 Punkten im Schnitt ist daher auch die Liga-Bilanz von Barisic auf dem Niveau von Vorgänger Ferdinand Feldhofer (1,22) angekommen. Dennoch steht ein neuerlicher Trainerwechsel im Sommer nicht zur Diskussion. Aber Barisic wird jetzt einen Rucksack voller Kritik und Skepsis mit in die neue Saison schleppen, vom ersten Spiel an liefern müssen ...
Falls Sportdirektor Markus Katzer auch echte Verstärkungen bringen kann. Der nächste Neustart muss her. Für den man immer Geduld braucht. Aber das Vertrauen der Fans hat Rapid vorerst verspielt. Das könnte man auch mit Platz vier nicht reparieren.
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